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Tinker

Ein schwarz-weiß gescheckter Tinker mit langer Mähne stehend auf Wiese
Foto © marinat197 shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Tinker

Von Christin GroßmannMit seinem markanten Erscheinungsbild, das geprägt von einem kräftigen Körperbau, starkem Fesselbehang und auffälligem Langhaar ist, kann der Tinker leicht von anderen Pferderassen unterschieden werden. Zudem weist er meist eine große Scheckung mit individueller Färbung auf. Als zuverlässiges Freizeitpferd mit angenehmem Temperament wissen ihn viele Reiter zu schätzen. Aber auch vor der Kutsche oder bei Westerndisziplinen macht der Tinker eine gute Figur. 

Wo kommen die Tinker her?

Die Geschichte des Tinkers geht auf die ehemaligen Kesselflicker in England und Irland zurück, die von ihren Landsmännern "Tinker" genannt wurden. Davon leitete sich auch die spätere Rassenbezeichnung ab. Sie zogen mit ihren Wagen durch die Gegend und verkauften ihre Dienstleistungen und Waren an die Menschen.

Diese Kutschen wurden zunächst von Eseln gezogen, mit Aufkommen der klassischen Planwagen im 19. Jahrhundert aber von Pferden abgelöst. Diese zeichneten sich durch einen kräftigen Körperbau aus und waren überwiegend gescheckt. Denn Schecken wurden zu damaligen Zeit bei bekannten Zucht- und Rasseverbänden nicht gerne gesehen und dementsprechend günstig an das einfache Volk weiterverkauft.

Mit der Zeit begann das fahrende Volk mit ihrer eigenen Zucht, wobei kein Schecke dem anderen glich und die Unterscheidung innerhalb einer Gruppe leichter machte. Durch die Einkreuzung von Shire Horses, Dales-Ponys oder Clydesdales entstanden auch die unterschiedlichen Stockmaße, der charakteristische Kötenbehang und das markante Langhaar.

Ende des 20. Jahrhunderts kam der Tinker auch in andere europäische Länder, wo er aufgrund seines angenehmen Temperaments unter Freizeitreitern an Beliebtheit gewann. Auch in ihrer ursprünglichen Heimat Irland wurden sie mit der Zeit weniger als Kutschpferde und mehr als Reitpferde genutzt, sodass für die bunten Mixpferde sogar eigene Zuchtverbände gegründet wurden.

In Deutschland darf die Rasse seit 2005 nur bis zu einem Stockmaß von 160 cm als Tinker bezeichnet werden. Alles darüber gilt hierzulande als Irish Cob. Ebenfalls bekannt ist die Bezeichnung Gypsy Cob, die eine Hommage an das fahrende Volk und ihren großen Einfluss auf die Entstehung der Rasse ist.
 

 

Schwarz-weiß gescheckter Tinker mit langem Kötenbehang läuft über Wiese
Schwarz-weiß gescheckter Tinker mit langem Kötenbehang
Foto © arthorse shutterstock.vom

Wie ist der Charakter eines Tinkers?

Der Tinker entstammt einer kunterbunten Mischung verschiedener Pferderassen, weist aber generell ein sehr angenehmes sowie unerschrockenes Temperament und einen freundlichen Charakter auf.

Diese Eigenschaften und die enorme Zuverlässigkeit vor der Kutsche wurden vom fahrenden Volk sehr geschätzt, wodurch schnell die eigenen Zuchtbemühungen entstanden.

Tinker binden sich stark an ihren Besitzer, wirken nie aggressiv, können aber dennoch sehr sensibel auf eine harte Hand reagieren. Ihr Reiter sollte also stets feinfühlig und sanft im Umgang sein. Dafür bietet ihr vertrauensvolles Wesen bietet allem in Reitschulen und Reittherapien große Vorteile. 

 

Wie sieht ein Tinker aus?

Tinker sind mittelgroße Pferde mit kräftigem Körperbau und ebenfalls sehr kräftigem Kopf. Das auffällige Langhaar ist wohl das entscheidendste Markenzeichen dieser wunderschönen Rasse und wird von starkem Kötenbehang ergänzt. Generell wirkt der Tinker sehr grob gebaut und die Kruppe ist gespalten.

Einfarbige Gypsy Cobs, wie Schimmel, Braune, Füchse oder Rappen gibt es eher selten. Viel häufiger sind Tiere mit großen Farbflecken, der sogenannten Plattenscheckung anzutreffen. Diese gibt es in sämtlichen Farbvarianten und werden von großen weißen Abzeichen am Kopf oder an den Beinen ergänzt. Auch weiße Flecken am Unterbauch sind möglich, diese sind unter der Bezeichnung "Splashed" bekannt.  

 

Ein braun-weiß gescheckter Tinker im Galopp auf Wiese
Ein braun-weiß gescheckter Tinker
Foto © zamkniete w migawce shutterstock.com

Für was ist der Tinker am besten geeignet?

Tinker werden in erster Linie als Freizeitpferde genutzt, wobei sie mit ihrer freundlichen Art, dem angenehmen Temperament und dem unerschrockenen Wesen begeistern. Hinzu kommen ein enormer Fleiß und die starke Bindung an ihren Reiter.

Mit ihrer guten Trittfestigkeit, dem kräftigen Körperbau und dem fleißigen Schritt und Trab eignen sie sich zudem hervorragend als Wanderpferde und werden auch heute noch als Zugpferde vor Kutschen genutzt.

Der Galopp des Tinkers ist leider nicht so fein wie bei anderen Pferden, weshalb er auch selten bei Spring- oder Dressurdisziplinen zu finden ist. Dafür macht er beim Horsemanship oder bei Westerndisziplinen eine gute Figur. 

Wie ist die Haltung bei einem Tinker?

Der Tinker liebt die Gesellschaft von Artgenossen und bevorzugt die Haltung in einem Offenstall. Zu saftiges Weidegras und eine reichhaltige Fütterung sind hier jedoch zu vermeiden, da die Schecken zuchtbedingt gute Futterverwerter sind und entsprechend schnell zu Übergewicht neigen. Eine auf den täglichen Bewegungsgrad abgestimmte Ernährung ist bei der Haltung des Tinkers also essenziell.

Dafür weisen sie nur selten Hufprobleme auf und können im Bereich des Freizeitreitens sogar ohne Eisen geritten werden. Eine regelmäßige Hufpflege und jährliche Check-Ups beim Tierarzt sind natürlich dennoch Voraussetzung für eine gute Gesundheit.

Besonders anfällig sind Tinker für Mauke, einer juckenden Hauterkrankung, die vor allem im Fesselbreich mit starkem Kötenbehang auftritt. Mit einer gründlichen Pflege und trockenen Böden kann dieser Erkrankung aber vorgebeugt werden. Auch das schöne Langhaar des Tinkers sollte regelmäßig und gründlich gepflegt werden, was mitunter etwas zeitlichen Aufwand erfordert. 

 

Tinker mit Fohlen im Winter auf verschneiter Wiese
Tinker im Schnee
Foto © zamkniete w migawce shutterstock.com

Was sind die Besonderheiten eines Tinkers?

Besonderheit bei der Rasse Tinker ist natürlich in erster Linie das markante Erscheinungsbild mit dem üppigen Langhaar und dem robusten Körperbau. Aber auch seine gutmütigen Charaktereigenschaften und die enorme Stärke machen diese Pferde besonders.

So kann ein Tinker je nach Körpergröße das doppelte seines eigenen Körpergewichts ziehen, was Zuglasten von knapp einer Tonne und mehr entsprechen kann. Im Gegensatz dazu sollte das Reitergewicht jedoch nicht zu hoch sein (50 bis 70 kg), da der empfindliche Rücken des Tinkers nicht auf große Lasten ausgelegt ist. 
 

Gibt es berühmte Tinker?

In Film und Fernsehen wurde der Tinker durch die TV-Serie Bibi und Tina - Voll verhext bekannt.

Wie viel kostet ein Tinker?

Jährlich finden die bekannten Tinkermärkte in England und Irland statt, welche auch für den hohen Export der Rasse verantwortlich sind. Dort finden sich viele tolle Rassevertreter, die dort regulär zu Preisen zwischen 2.500 und 6.500 Euro angeboten werden. Fohlen sind aber auch günstiger erhältlich. 

 

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