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Die Welt der Pferdepensionen

Drei Pferde zu kaufen in der Pferdepension in Gruppenhaltung in kleinen Gruppen
Foto © acceptphoto shutterstock
Inhaltsverzeichnis

Pferdepensionen und ihre Haltungsformen

Die wenigsten Pferdebesitzer verfügen über einen eigenen Stall. Die meisten Reiter mieten deshalb einen „Stellplatz“ in der Pferdepension.

Die Betreiber solcher Pensionen bieten ihren Kunden verschiedene Haltungsformen an. Welche Art der Unterbringung am geeignetsten ist, hängt von den speziellen Bedürfnissen und vom Budget ab.

Es gibt nach wie vor renommierte Sport- und Turnierställe mit umfangreichen Trainingsmöglichkeiten, aber auch robust gehaltene Pferde in Offenställen. Voll im Trend liegen die innovativen Aktivställe mit hochmoderner Fütterungsautomatik.

Was ist der Unterschied zwischen Halbpension, Vollpension und Selbstversorgung in der Pferdehaltung?

Dass Pferdepension nicht gleich Pferdepension ist, zeigen die unterschiedlichen Service-Angebote. Das betrifft insbesondere die Fütterung und das Misten.

In einem Pensionsstall mit Vollversorgung sind Einstreu, Heu und Kraftfutter inklusive. Auch um das Ausmisten muss sich der Pferdebesitzer nicht kümmern.

Bei Halbpensionspferden ist der Service eingeschränkt. Je nach Abmachung erhalten die Tiere zum Beispiel nur Heu oder Heu und Kraftfutter. Das Misten übernimmt in manchen Fällen der Einsteller selbst.

In einem Pensionsstall mit Selbstversorgung erledigt der Einsteller das Füttern und Misten in Eigenregie. Es gibt keinen Pferdepfleger, der diese Aufgabe übernimmt. Das stellt viele Tierliebhaber vor ein echtes Problem, denn vor allem berufstätigen Personen ist es allein aus zeitlichen Gründen oft nicht möglich, das Pferd eigenständig zu versorgen.

Deshalb schließen sich viele Pferdebesitzer zu Haltergemeinschaften zusammen. Hierbei wechseln sich die Einsteller mit der Versorgung der Pferde ab. Jeder übernimmt an einem anderen Tag den Dienst, mistet, füttert und bringt auch die Tiere der anderen Pferdebesitzer gegebenenfalls auf die Koppel.

Islandpferde im Offenstall
Offenstall
Offenstall für die artgerechte Pferdehaltung

Der klassische Reitstall als Pferdepension

Die Unterbringung in einem Reitstall mit Boxenhaltung ist der Klassiker für Sportreiter. Jedes Pferd besitzt seine eigene Box und es steht ein umfangreiches Equipment zur Verfügung. In vielen modernen Reitställen sind neben Reithalle und Reitplatz spezielle Wasch- und Putzplätze sowie Solarien und Führanlagen vorhanden.

Kurzum, der Reiter genießt hier einen sehr hohen Komfort.

Allerdings ist die Einzelhaltung in der Box nicht unbedingt artgerecht und bietet auch von sich aus kaum Bewegungsanreize. Der Pferdebesitzer ist deshalb gefordert, sein Tier regelmäßig zu arbeiten.

Zudem gibt es deutliche Unterschiede in der Boxenhaltung. Es gibt Innen-, Außen- und Paddockboxen.

Innenboxen liegen innerhalb eines geschlossenen Stallgebäudes und haben eine Öffnung in Richtung Stallgasse.

Die Außenbox verfügt über ein Fenster oder eine andere Öffnung, damit die Pferde den Umweltreizen zumindest minimal ausgesetzt sind und ihre Umgebung draußen wahrnehmen können.

Bei einer Paddockbox kann das Pferd einen, an die Box angrenzenden, kleinen Einzelauslauf beliebig nutzen.

Professionelle Unterstützung durch Fachpersonal

Pferdepension Einzelhaltung Boxenhaltung im Stall
Foto © BPStock shutterstock

Um ein effektives Training zu gewährleisten, arbeiten in den meisten Reitställen Bereiter und Reitlehrer. Der Einsteller erhält im Bedarfsfall professionelle Unterstützung durch Fachpersonal.

Außerdem ist im Pensionsstall mit Vollpension die Rundumversorgung inklusive Fütterung und Entmisten durch den Pferdepfleger üblich. Dieser versorgt die Tiere nach Absprache auch mit den nötigen Medikamenten und Zusatzfuttermitteln.

Es gibt feste Futterzeiten für Heu und Kraftfutter. Die Pferde erhalten in der Regel früh und abends Heu und bis zu dreimal täglich Kraftfutter.

Diese Haltungsform ist ideal für passionierte Sportreiter sowie für Reiter mit Unterrichtsbedarf.

In vielen Fällen handelt es sich bei der Pferdepension gleichzeitig um einen Berittstall mit separaten Gastboxen für Jungpferde, die sich für einige Monate in der Ausbildung befinden. Die Gastboxen stehen außerdem Pferden für die Zeit des Korrekturberitts zur Verfügung.

In vielen Reitställen finden darüber hinaus regelmäßig Lehrgänge, Turniere und andere Veranstaltungen statt, für die auswärtige Reiter ebenfalls eine Gastbox mieten.

Die Unterstützung von Reitlehrern oder Trainern kann durchaus auch bei anderen Haltungsformen gewährleistet werden.

Pferdehaltung in der Paddockbox

Einer der Gründe für die Einzelhaltung ist die Verletzungsgefahr durch Artgenossen. In einem Turnierstall stehen überwiegend teure Sportpferde. Ein Tritt könnte schnell deren Karriere beenden.

Dennoch findet auch im Turniersport ein Umdenken statt. Die Boxen in den zumeist von einem Verein oder Pächter betriebenen Reitställen sind großzügiger bemessen als früher. Tagsüber stehen die Pferde zumindest stundenweise auf Einzelpaddocks oder auf der Koppel.

Immer mehr Reitställe bieten zudem Paddockboxen an. In diesem Fall befindet sich an der Box ein kleiner, jederzeit zugänglicher Auslauf.

Was kostet ein Platz im Reitstall?

Nach wie vor gehört die Unterbringung im Reitstall zu den exklusiveren Möglichkeiten. Die Preise unterscheiden sich jedoch sehr stark. Boxen in ländlichen Regionen sind zumeist günstiger als in Stadtnähe mit guter Verkehrsanbindung.

Zudem spielt die Einrichtung eine entscheidende Rolle. Je größer die Reithalle und je umfangreicher und hochwertiger die Ausstattung, desto mehr kostet die Box.

Die Preise für Paddockboxen sind in der Regel höher, und eine Außenbox mit Blick ins Freie ist oft teurer als eine Innenbox.

Für einen Vollpensionsplatz in einer solchen Pferdepension zahlt der Pferdebesitzer rund 350 bis über 1000 Euro im Monat. Schon in kleineren Städten sind Preise zwischen 500 und 700 Euro durchaus üblich.

Aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels und der allgemein unsicheren Wirtschaftslage sind zahlreiche Pferdepensionen dazu übergegangen, vermehrt Halbpensions- oder gar Selbstversorgerplätze anzubieten. Somit besteht in manchen Regionen die Möglichkeit, durch Eigenleistung bei der Pferdepflege und Fütterung Geld zu sparen.

Pensionspferde beim Weidegang
Pensionspferde beim Weidegang
Foto © Marie Charouzova shutterstock

Pferdepension mit Offenstall

In einer Pferdepension mit Offenstall leben die Pferde in Gruppenhaltung auf einem umzäunten Areal. Kernstück der Anlage ist ein rund um die Uhr offenstehender Stall, eine Liegehalle oder ein offenstehender Unterstand, den die Tiere nach Belieben aufsuchen.

Sie können sich somit frei bewegen und selbst wählen, ob sie sich draußen oder unter Dach aufhalten. Im Offenstall fressen die Pferde in der Gruppe, das heißt, dass ihnen eine oder mehrere Raufen beziehungsweise Futterplätze zustehen. Wasser wird über mehrere Tränken jederzeit angeboten.

Was kostet ein Platz im Offenstall?

In der Regel ist ein Offenstallplatz günstiger als die Unterbringung im Sportstall. Die Entmistung und Fütterung, sowie Pflege einer Gruppe ist weniger zeitintensiv als die Versorgung von einzelnen Tieren in ihrer Box.

Zusätzlich bestimmen Angebote wie Reitplätze, Reithallen oder anderes Equipment den Preis der Offenstallhaltung. Auch hier gilt: In ländlichen, abseits gelegenen Gegenden sind die Stallmieten niedriger als in Großstadtnähe.

Eine Rolle spielt zudem die Versorgung. Die Kosten für einen Einstellplatz im Offenstall übersteigen selten 400 Euro, es sei denn, die Pferdepension stellt Reithalle und Reitplatz sowie weitere Annehmlichkeiten zur Verfügung.

In einigen Pferdepensionen mit Offenstall versorgen die Einsteller ihre Pferde ganz oder zumindest teilweise selbst. Das senkt noch einmal den Preis. Darüber hinaus gibt es immer öfter Haltergemeinschaften, die einen Offenstall komplett allein führen und sich die Kosten für Heu, Wasser, Strom und Pacht teilen. Das ist meist die günstigste Alternative.

Pferdepension - Pferdestall mit Einzelboxen
Pferdepension - Pferdestall mit Einzelboxen
Foto © tetiana_u shutterstock

Pferdepension mit Aktivstall

Der Aktivstall, auch Bewegungsstall genannt, ist die Weiterentwicklung des Offenstalls. Durch die weit voneinander entfernt liegenden Funktionsbereiche erhalten die im Herdenverband lebenden Pferde einen starken Bewegungsanreiz.

Unter Funktionsbereichen versteht man die Bereiche eines Offenstalls, die für die Grundversorgung der Pferde zuständig sind. Es gibt den Bereich der Fütterung, einen Ruhe- und Liegebereich, Wassertränken und einen Bereich zur freien Bewegung.

Durch modernste Computertechnik können Pferde in der Aktivstallhaltung, anders als im Offenstall, eine bedarfsgerechte Fütterung jedes einzelnen Pferdes erhalten. Jedes im Aktivstall gehaltene Pferd trägt einen Chip mit den dazugehörigen Fütterungsinformationen für z.B. zusätzliches Kraft- und Raufutter.

Was kostet ein Platz im Aktivstall?

Beim Aktivstall handelt es sich um ein technisch ausgefeiltes und aufwändig gestaltetes Haltungssystem. Das hat seinen Preis. Darüber hinaus entscheiden sich immer mehr Sportreiter für diese Haltungsform, sodass viele dieser Pferdepensionen über eine Reithalle und weitere Trainingsmöglichkeiten verfügen.

Die Preise schwanken monatlich je nach Lage und Ausstattung der Anlage zwischen 300 und bis zu über 1000 Euro.

Bedarfsgerechte Futterrationierung

Zu den Gründen, Pferde in Einzelboxen zu halten, gehört, wie bereits erwähnt, dass nicht vorhandene Verletzungsrisiko durch Artgenossen. Darüber hinaus ist eine exakt auf den jeweiligen Bedarf abgestimmte Fütterung möglich. Die bedarfsgerechte Futterrationierung gibt es aber auch im Aktivstall, in dem die Pferde in Gruppen zusammenleben.

Der Paddocktrail

Der Paddocktrail ist Teil des Aktivstallsystems in Pferdepensionen und auch in vielen Offenställen zu finden. Es handelt sich hierbei um eine Art Rundweg, der das Bewegungsverhalten der Pferde fördert und die zu laufende Strecke trotz geringem Platzangebot verlängert.

In Offenställen führt der Paddocktrail häufig um eine im Zentrum liegende Weide. Im Aktivstall verbindet der Weg die einzelnen Stationen, sodass die Pferde auf dem Trail beispielsweise von der Tränke zum Futter und zu den Liegestellen laufen.

Der Paddocktrail kann zusätzlich mit verschiedenen Böden oder Hindernissen ausgestattet sein, sodass Pferde auch mental gefördert werden. Hindernisse können z.B. am Boden liegende Baumstämme sein.

Gruppen- oder Einzelhaltung?

In der Gruppenhaltung gibt es gemischte und getrennte Herden. In der gemischten Herde leben Stuten und Wallache zusammen. Die Haltung von Stuten mit Hengst ist in der Pferdepension nicht üblich. Darüber hinaus praktizieren viele Pensionsställe die getrennte Herdenhaltung.

Der Pensionsstall verfügt in diesem Fall über spezielle Wallach- und Stutenherden. Vor allem wenn Wallache mit ausgeprägtem Hengstverhalten mitlaufen, ist das oft die beste Lösung.

In gemischten Herden entstehen zwar häufig enge Freundschaften zwischen Stuten und Wallachen, es kommt aber auch vermehrt zu Rivalitäten und kämpferischen Auseinandersetzungen. Es gibt aber auch viele gemischte Herden, in denen der Alltag harmonisch und friedlich verläuft. Das ist vom Charakter der einzelnen Pferde abhängig.

Die Hengsthaltung stellt wiederum besondere Anforderungen. Während die meisten Junghengste artgerecht in gleichgeschlechtlichen Gruppen aufwachsen, stehen Deck- und Reithengste häufig in der Einzelbox. Eine Gruppenhaltung mit Hengsten und Wallachen ist zwar selten, aber generell möglich.

Pferdepension auf der Weide

Insbesondere bei der Aufzucht von Jungpferden und der Haltung von Zuchtstuten bietet sich eine ganzjährige Gruppenhaltung auf der Weide an. In einigen Pensionsbetrieben werden Jungpferde über die Wintermonate in Offenställen untergebracht.

Grundsätzlich sollte aber für jedes Pferd in einem guten Pensionsstall nach Möglichkeit Weidegang zur Verfügung gestellt werden, unabhängig von der Art der Pension. Die Preise für einen Aufzuchtsplatz von Jungpferden schwanken je nach Region und Angebot.

Bei einigen Pensionsbetrieben ist zum Beispiel die tägliche Gabe von Mineralfutter für die Jungpferde inbegriffen.

Monatliche Preise bis und über 200 Euro sind jedoch keine Seltenheit mehr.

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