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Reithalle – Alles Wissenswerte auf einen Blick

zuletzt aktualisiert 28.06.2024
Eine Reithalle aus Holz
Foto © Fotema shutterstock_1808250058.jpg
Inhaltsverzeichnis

Eine Reithalle gibt es an vielen Ställen. Sie ermöglicht ein optimales Training zu jeder Jahreszeit. Aber wie groß ist eine Reithalle eigentlich? Welcher Boden sollte verbaut sein und was kostet ein solches Bauvorhaben? Alle Antworten gibt es in dem folgenden Beitrag

Was ist eine Reithalle?

Eine Reithalle ist quasi ein überdachter Reitplatz. Dadurch wird abgesichert, dass der Reiter sein Pferd bei jedem Wetter optimal trainieren kann. Strömender Regen ist dabei ebenso wenig ein Hinderungsgrund für das Training wie Sturm oder Hitze. Gleichzeitig ist eine Reithalle für Trainer und Reitschulbetreiber eine Absicherung gegen Verdienstausfälle, die ohne Halle schnell bei schlechtem Wetter entstehen können.

Welche Maße hat eine Reithalle?

Reithallen sind oft relativ hoch und besitzen eine große Spannweite. Das ist der Tatsache geschuldet, dass eine möglichst große Reitbahn ohne hindernde Elemente wie Säulen o.ä. genutzt werden soll. Reithallen werden in der Regel in den Standardmaßen 20 x 40 Meter oder 20 x 60 Meter gebaut, dies entspricht den Maßen für ein Dressurviereck. Es gibt aber auch Hallen mit anderen Maßen, zum Beispiel 25 x 50 Meter oder 20 x 70 Meter. Die lichte Höhe über der Reitbahn sollte mindestens vier bis fünf Meter betragen.

Eine Reithalle aus Holz
Reithalle - Der wichtigste Punkt ist der Boden
Foto © Fotema shutterstock.com

Wie ist eine Reithalle aufgebaut?

In der Regel besitzen Reithallen große Fenster, um möglichst viel Tageslicht nutzen zu können. Dennoch sollte eine gute Beleuchtung eingebaut werden, wenn bei schlechtem Wetter oder abends in der Halle geritten werden soll. Dabei ist darauf zu achten, dass Kunstlicht blendfrei und diffus sein sollte, um die Pferde nicht zu irritieren. Beim Bau sollte außerdem darauf geachtet werden, dass große Tore zum Befahren und Bereiten der Halle vorhanden sind. Oft sind Reithallen zudem mit einer Bande und Sitzgelegenheiten für Zuschauer, Trainer etc. ausgestattet.

Der wichtigste Punkt bei einer Halle zum Reiten ist aber der Boden. Nur auf gutem, elastischen, nicht rutschendem und trittfesten Boden können die Pferde optimale Leistung zeigen und gesund erhaltend trainiert werden. In der Regel besteht die untere Schicht einer Reithalle entweder aus Beton oder aus einer Schotterschicht, die den Boden befestigt. Darüber empfiehlt sich das Auftragen einer Trennschicht, beispielsweise aus Split oder Reitplatzmatten, die ein Durchtreten der Pferdehufe auf den Unterbau verhindert. Als oberste Schicht wird Sand aufgebracht. Es gibt spezielle Reitböden für jeden Bedarf und jede Disziplin.

Um den Boden lange zu erhalten und seine Eigenschaften optimal ausnutzen zu können, sollte der Sand immer feucht gehalten werden und regelmäßig mit speziellen Bahnplanern geebnet werden. Eine Säuberung von Pferdeäpfeln und Schmutz sollte ebenfalls selbstverständlich sein.

Reithallen werden in der Regel nicht geheizt, da die Umstellung für die Pferde nicht einfach ist. Sie würden noch schneller schwitzen, wenn sie aus dem kalten Stall oder von draußen in einen geheizten Raum kommen würden. Außerdem wären die Kosten für die Beheizung einer Reithalle exorbitant hoch.

Welche Kosten sind zu erwarten?

Der Bau einer Reithalle ist sehr kostenintensiv. Wie viel Geld man im konkreten Fall bezahlen muss, hängt von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise der Größe und Höhe der Halle, der Qualität des Unterbaus, zusätzliche Elemente wie Beregnungsanlage oder Tribüne etc. Zudem gibt es auch erhebliche regionale Preisunterschiede.

Eine sehr schlichte und einfache 20 x 40 Meter Reithalle ohne aufwendige Extras liegt etwa in einem Preisrahmen zwischen 80.000 und 125.000 Euro. Je nach Baugrund, Ausstattungsdetails und individuellen Wünschen können die Kosten schnell auf bis zu 500.000 Euro und mehr ansteigen.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis beim Bau von Hallen zum Reiten liegt bei etwa 800 bis 1.000 Euro.

 

Reithalle mit Zeltbahnen
Reithalle mit Zeltbahnen - Die kostengünstige Alternative
Foto © acceptphoto shutterstock.com

Ist ein Reitzelt eine Alternative?

Ein Reitzelt ist eine etwas kostengünstigere Alternative für Reithallen, allerdings muss man dabei ggf. Abstriche bei der Stabilität, Langlebigkeit und Optik machen. Ein einfaches Reitzelt gibt es ab ca. 100 Euro pro Quadratmeter.

Für spezielle Anlässe wie beispielsweise Turniere kann man Reitzelte auch bei verschiedenen Anbietern für einige Wochen mieten.

Bahnregeln: Wer hat eigentlich Vorrang?

Wer sich mit anderen Reitern eine Reitbahn teilt – egal ob auf dem Außenplatz oder in der Halle – muss einige Regeln beachten. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Reiter ungestört trainieren können und keine Unfälle passieren.

Hier sind die wichtigsten Bahnregeln:

 

  •  Vor Betreten oder Verlassen der Bahn wird laut „Tür frei bitte“ gerufen. Erst wenn die Antwort „Ist frei“ von den Reitern in der Halle ertönt, kann die Tür geöffnet werden. So wird verhindert, dass man die Tür öffnet, wenn gerade ein Pferd vorbeiläuft oder dass ein Reiter-Pferd-Paar von einem hereinkommenden Menschen erschreckt wird.

 

  •  Zum Auf- und Absteigen sowie zum Nachgurten stellt man sich in die Mitte eines Zirkels. Dort stört man andere Reiter am wenigsten.

 

  •  Wer Schritt reitet oder das Anhalten übt, tut dies auf dem zweiten oder dritten Hufschlag. So ist außen genügend Platz für andere Reiter in höheren Gangarten.

 

  •  Trab und Galopp haben immer Vorfahrt vor Schritt.

 

  •  Vorfahrt haben die Reiter, die auf der linken Hand reiten. Reiter auf der rechten Hand müssen ausweichen. Das bedeutet für die Praxis: Gegenverkehr ist immer auf der linken Seite.

 

  •  Ganze Bahn hat immer Vorfahrt vor anderen Bahnfiguren. Beim Reiten von Volten, Zirkeln, Schlangenlinien usw. muss also Rücksicht genommen und ggf. der Hufschlag freigelassen werden.

 

  •  In einer sehr vollen Halle oder wenn unerfahrene Reiter und/oder Pferde in der Bahn sind, macht es Sinn sich vor Handwechseln abzusprechen, um Verunsicherungen zu verhindern.

 

  •  Longieren und Springen ist nur erlaubt, wenn alle Reiter in der Halle damit einverstanden sind und die Halle nicht zu voll ist.

 

  •  Hindernismaterial ist nach der Verwendung sofort aufzuräumen.

 

  •  Handy sind beim Reiten tabu.

 

  •  Nach dem Reiten wird abgeäppelt, um anderen Reitern gute Bedingungen zu geben und den Reitboden zu schonen.

 

Nicht immer läuft alles glatt. Pferde können durchgehen, ein Reiter mal kurz unaufmerksam sein usw. Deshalb ist die gegenseitige Rücksichtnahme aller Reiter entscheidend, damit alle ein erfolgreiches Training absolvieren können.

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FAZIT

Eine Halle ist eine Bereicherung für jeden Stall, da sie ein wetterunabhängiges, ganzjähriges Training ermöglicht. Der Bau einer solchen Halle ist allerdings mit hohen Kosten verbunden.

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