Wie den Menschen und anderen Tieren schützen auch das Pferd körpereigene Abwehrkräfte den Organismus vor Krankheitserregern. Diese gibt es in der Umgebung des Pferdes zuhauf. Viele Erkrankungen lassen sich auf Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten zurückführen.
Zahlreiche Infektionen nehmen einen ernsten Verlauf, einige davon enden unter Umständen sogar tödlich. Deshalb ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken und dem Pferd zu mehr Gesundheit zu verhelfen. Der Tierhalter kann viel dazu beitragen, dass es seinem Schützling gut geht.
Das Pferd ist Tag für Tag zahlreichen Erregern ausgesetzt. Einige davon sind harmlos, andere wiederum potenziell gefährlich, doch der Körper wird zumeist spielend damit fertig – vorausgesetzt, das Tier verfügt über ein ausreichend starkes Abwehrsystem. Dazu gehören die im Blut zirkulierenden Immunzellen und Antikörper.
Aber auch das Fell, die Haut, die Darmflora und die Körperflüssigkeiten tragen dazu bei, Fremdkörper zu eliminieren und am Eindringen zu hindern.
Es lohnt sich also, bei deinem Pferd in ein starkes Immunsystem zu investieren. So sparst du Kosten für den Tierarzt.
Ab wann Pferde auf die Weide kommen hängt von Region und Höhenlage der Weide ab. Das Anweiden fürs Pferd im Frühjahr beginnt nach dem letzten Frost, daher ist in manchen Regionen schon das Anweiden im März möglich. Doch auch die Länge des jeweiligen Winters entscheidet, ab wann Pferde anweiden können.
Die Weidesaison endet im Spätherbst vor dem ersten Frost. Natürlich können Pferde auch im Winter auf die Weide gestellt werden, sollten hier jedoch mit den kargen Futterbedingungen entsprechend gut zurechtkommen.
Pferde mit geschwächtem Immunsystem neigen zu immer wiederkehrenden Infekten. Die Heilung bei Verletzungen dauert oft überdurchschnittlich lang und das Tier neigt zu Entzündungen und Hautkrankheiten.
Pferde mit schwacher Abwehrkraft sind zudem anfälliger für Parasiten und Pilzbefall. Eine geschädigte Hautschutzbarriere tritt besonders häufig bei alten und durch Krankheit geschwächten Tieren auf.
Auch häufiger Husten oder Durchfall sind Zeichen für ein schlecht funktionierendes Immunsystem.
Allgemein wirken abwehrschwache Tiere matt und antriebslos. Ihr Fell ist stumpf und vor allem im Winter struppig.
Wie bereits erwähnt, leiden vor allem ältere Pferde unter einer Abwehrschwäche. Das liegt am allgemein reduzierten Stoffwechsel. Viele Pferdesenioren sind daher, das ist ähnlich wie bei uns Menschen, anfälliger für Krankheiten. Bei ihnen verzögert sich der Heilungsprozess oft deutlich.
Sehr junge Fohlen besitzen noch kein ausgereiftes Abwehrsystem. Sie nehmen die ersten Antikörper über die Biestmilch ihrer Mutter auf. Davon abgesehen schwächt Stress das Immunsystem.
Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Tiere den Stall wechseln, eine Operation überstanden haben müssen oder im andauernden Konflikt mit ihren Artgenossen stehen. Überforderung beim Training und körperliche Überlastung schwächen das Tier zusätzlich.
Auch Pferde, die ungeschützt über einen längeren Zeitraum hinweg Wind, Regen und Kälte ausgesetzt sind, erkranken oft schneller. Das Immunsystem stärken beim Pferd ist deshalb im Winter sowie in der Übergangszeit besonders wichtig, zumal auch der Fellwechsel den Organismus belastet.
Eine zu geringe Frischluftzufuhr, Staub und Schimmelsporen sowie Nährstoffmangel begünstigen die Entwicklung einer Abwehrschwäche. Ist die Darmflora gestört, dann führt das ebenfalls zu einer Beeinträchtigung.
Auch sogenannte Robustrassen sollten zumindest einen natürlichen Schutz vor starken Witterungseinflüssen haben. Dies können Baumgruppen sein, die vor starker Sonne, aber auch vor starkem Regen oder Ähnlichem schützen. Bietet die Weide keinen natürlichen Schutz, dann benötigen Pferde einen Unterstand, der idealerweise an mindestens zwei Seiten geschlossen ist, damit ein ausreichender Witterungsschutz gegeben ist.
Immunsystem stärken bei Pferden mit Abwehrschwäche
Viel Bewegung, frische Luft, artgerechtes Futter und Haltung sowie wenig Stress bilden die Basis für ein langes und gesundes Pferdeleben. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an natürlichen Substanzen, die das Immunsystem stärken und die Pferde gesund erhalten. Folgende Immunkräuter und andere Pflanzen tun den Tieren gut:
Zu den bekanntesten Heilpflanzen gehört Ginseng. Die aus Asien stammende Pflanze kräftigt den gesamten Organismus und trägt deshalb auch den Namen „Kraftwurzel“. Die Wurzel des krautigen Gewächses findet im medizinisch-pharmazeutischen Bereich weltweit Verwendung. Sie ist unter anderem Bestandteil zahlreicher Produkte für den menschlichen Gebrauch.
Die Pflanze eignet sich hervorragend dazu, das Immunsystem zu stärken und den Pferden mehr Lebensqualität zu schenken.
Ginseng hat nur einen Nachteil: Die Wurzel ist relativ teuer. Deshalb verwenden viele Pferdebesitzer lieber Kräutermischungen mit der günstigeren Taigawurzel. Diese verfügt über ähnliche Eigenschaften und sorgt darüber hinaus für eine höhere Stressresistenz.
Ebenfalls aus der Human-Heilkunde bekannt ist der Rote Sonnenhut, botanisch Echinacea genannt. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze eignet sich gut dazu, das Immunsystem zu stärken und Pferde widerstandsfähiger zu machen.
Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl sind beliebte Futterzusätze mit mehreren positiven Eigenschaften. Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, antibakteriell, verdauungs- und gallenflussfördernd. Sie sind außerdem entweder immunstimulierend oder immunabschwächend.
Letzteres bietet bei einem überreagierenden Immunsystem Vorteile, wie dies häufig bei einer Allergie der Fall ist. Schwarzkümmel sorgt hier für einen Ausgleich. Schwarzkümmelöl eignet sich zum Beispiel bei Atemwegsproblemen.
Um das Immunsystem zu stärken und bei den Pferden einen positiven Effekt zu erzielen, lohnt sich das Verfüttern getrockneter Hagebutten. Manche Pferde fressen diese im Ganzen, anderen wiederum mischt man die Frucht zerkleinert unter das Futter.
Das Verfüttern der Vitamin C-haltigen Früchte ist inzwischen ein regelrechter Trend. Darüber hinaus enthalten die Hagebutten jede Menge Zink, Eisen, Magnesium, Vitamin A und E sowie zahlreiche weitere Vitalstoffe.
Ihr Reichtum an ungesättigten Fettsäuren sorgt für ein glänzendes Fell und eine gesunde und widerstandsfähige Haut. Die Pektine fördern die Regeneration der Darmschleimhaut. Die haarigen Kerne sollen bei der Entwurmung helfen.
Hagebutten kann man sehr gut selbst sammeln und trocken. In den Monaten September bis Dezember werden Hagebutten reif und sollten geerntet werden, wenn sie noch leuchtend rot sind und fest in der Frucht.
Wer das Immunsystem stärken und das Pferd zugleich beim Fellwechsel unterstützen möchte, gibt etwas Leinöl über das Futter. Das leicht verdauliche Öl verfügt über entzündungshemmende Eigenschaften.
Außerdem versorgt es schwerfuttrige, alte, kranke und abgemagerte Tiere mit zusätzlicher Energie. Kurzum, Leinöl entfaltet eine allgemein aufbauende Wirkung, die das Pferd stärkt und dabei die Widerstandskraft erhöht.
Ist eine gestörte Darmfunktion Grund für die Abwehrschwäche, dann lohnt sich das Verfüttern von Kümmel, Knoblauch, Meerrettich, Kapuzinerkresse, Enzian, Alant oder bestimmten Algen. Da diese Pflanzen für Pferde problematisch sein können, sollte man sie nur inform eines im Fachhandel erhältlichen Kräuterboosters verabreichen.
Die Hersteller geben an, welche Dosierung für die Tiere am besten ist. Besser sollte aber die Dosierung in Absprache mit dem Tierarzt individuell festgelegt werden.
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem unverhältnismässig stark auf bestimmte Stoffe. Die körpereigene Abwehr schießt sozusagen mit Kanonen auf Spatzen. Deshalb scheint es logisch, dass es keinen Sinn macht, das Immunsystem zu stärken und das Pferd damit unnötig zu stimulieren.
Das ist jedoch nicht ganz richtig. Manchmal sind Allergien die Folge einer ständigen Überlastung des Abwehrsystems. Allergien versetzen die Immunabwehr grundlos in Alarmbereitschaft, was den Organismus auf Dauer schwächt. Da das Pferd nur auf bestimmte Stoffe überreagiert, benötigt es dennoch eine gut arbeitende Immunabwehr, um Pilze, Bakterien und Viren effektiv zu bekämpfen.
In solchen Fällen sollen Adaptogene wie Taigawurzel und Ginseng besonders gut geeignet sein, um das Immunsystem wieder besser funktionieren zu lassen. Wie der Ausdruck "Adaptogene" schon aussagt, werden diese Pflanzen traditionell dazu genutzt, um dem Organismus zu helfen, sich besser an äußere Umstände anzupassen. Dazu gehört auch eine verhälnismäßige Reaktion des Immunsystems auf eventuelle Allergieauslöser.
Vor allem Pferde in der Genesungsphase, Senioren, Sportpferde während der Turniersaison und solche Tiere, die aus anderen Gründen an einer geschwächten Abwehrkraft leiden, profitieren von einer Nahrungsergänzung mit stärkenden Inhaltsstoffen.
Wer auf eine einfache Weise das Immunsystem stärken und dem Pferd damit etwas Gutes tun möchte, verwendet einen der im Fachhandel angebotenen Immunbooster. Diese enthalten eine Vielzahl gesundheitsfördernder Pflanzenstoffe als Fertigmischung in optimal aufbereiteter Form.
Quellen
https://www.krauterie.de/kraeuter-fuer-pferde/abwehr.html
https://www.krauterie.de/artischocke-pferde-artischockenblaetter.html
https://www.masterhorse.de/expertentipps/pferd/kraeuter-fuer-pferde/schwarzkuemmel-fuers-pferd
https://www.st-hippolyt.de/wissen/wissenswertes/allergien-ursachen-symptome-massnahmen
Maßnahmen zum Erhalt der Pferdegesundheit auf einen Blick
Hier findest du eine Liste von Heilpflanzen, die in verschiedenen Ländern traditionell in der Naturheilkunde für Pferde verwendet werden.