Das Wort „Paddock“ ist englischen Ursprungs und leitet sich von „parroc“ ab. Das bedeutet so viel wie „Pferch“ oder „Umzäunung“. Im Gegensatz zur Graskoppel ist der Paddock in der Regel unbewachsen, befestigt und steht ganzjährig zur Verfügung. Er ermöglicht den Pferden auch bei feuchter Witterung und im Winter Auslauf im Freien.
Zu den charakteristischen Merkmalen zählt ein befestigter Boden, der das Einsinken der Hufe im Morast verhindert. Da Bewegung für die Tiere vor allem in der kalten Jahreszeit wichtig ist, zählt ein Paddock mittlerweile zum Standard in vielen Reit- und Pensionsställen.
Es gibt keine allgemeingültige Regel, wie groß ein Paddock sein muss. Manche dieser Ausläufe bieten mehreren Pferden gleichzeitig Platz und würden sich aufgrund ihrer Größe auch als Reitplatz eignen. Andere wiederum sind nur für ein Pferd konzipiert. Vor allem in Turnierställen stehen die Sportpferde häufig getrennt. Damit möchte man das Verletzungsrisiko durch andere Tiere minimieren.
Zumeist entscheidet das Platzangebot, wie groß die einzelnen Paddocks ausfallen. Bei einem Stall mit über 20 Pferden entstehen dementsprechend viele Parzellen. Die Paddocks sind deshalb oft nicht besonders groß, vielleicht so groß wie eine Pferdebox oder etwas größer.
Da die Pferde zumeist hart im Training stehen, dient der Auslauf hier in erster Linie nur dem Aufenthalt im Freien. Die Pferde atmen frische Luft, genießen die Sonne und nehmen verschiedene Umweltreize wahr. Grundsätzlich sollte der Paddock es dem Pferd jedoch ermöglich, sich in allen drei Grundgangarten frei zu bewegen.
Paddocks sind darüber hinaus auch in Privat- und Pensionsställen im Einsatz. Häufig stehen zwei Pferde zusammen.
Für zwei Pferde muss der Paddock mindestens 150 Quadratmeter groß sein. Dieses Maß ist ein Mindestmaß für einen Paddock mit zwei Pferden.
Für jedes weitere Pferd kommen mindestens 40 Quadratmeter hinzu. Bei Paddocksystemen wie z.B. dem Aktivstall, wird pro Pferd mit 100-150 Quadratmeter Paddockfläche gerechnet. Natürlich darf dieser gerne noch großzügiger ausfallen.
In vielen modernen Reitställen gehören die Paddockboxen zu den begehrtesten Pensionsplätzen. Die Pferde verfügen nicht nur wie bei einer Außenbox über ein Fenster mit Aussicht, sondern über einen Auslauf, der direkt an die Box angrenzt. Der Paddock ist somit eine Art Terrasse, die das Pferd nach Belieben aufsuchen kann. Zumeist entspricht die Größe des Freilaufs in etwa der Größe der Box. Häufig liegt Parzelle an Parzelle, was den Pferden einen engen und dennoch sicheren Kontakt zu ihren Nachbarn verschafft. In der Regel ist es möglich, die Tür zum Auslauf nach Belieben zu öffnen und zu schließen. Viele Pferdehalter sperren ihre Tiere nachts ein und lassen sie tagsüber selbst entscheiden, ob sie lieber drinnen oder draußen stehen. Die Türe kann aber auch wie bei einem Offenstall rund um die Uhr oder nur stundenweise offen stehen.
Das Schwierigste am Bau des Auslaufs ist der Boden, denn wo Pferde auf nassem Untergrund laufen, ist dieser schnell matschig und rutschig. Deshalb ist ein künstlicher Bodenaufbau sinnvoll. Dieser besteht aus mehreren Schichten. In manchen Fällen sorgt eine Drainage für die Entwässerung.
Was die Stallbetreiber heutzutage fast immer verbauen, sind Paddockplatten, auch als Paddockgitter oder -matten bezeichnet. Zwar ist es generell möglich, hochwertige Platten ohne Unterbau zu verlegen, doch das Ergebnis ist langfristig mit der richtigen Vorbereitung des Bodens sehr viel besser.
Damit die Pferde nicht einsinken, ist die Anlage einer Tragschicht notwendig. Diese besteht aus grobem Material, beispielsweise aus Splitt oder Kies. Gegebenenfalls trennt ein Vlies die Tragschicht und einzelne Schichten voneinander. Das Vlies liegt entweder direkt unter den Paddockplatten oder unter der Drainageschicht. Es verhindert unter anderem, dass sich die Tragschicht in den weichen Untergrund drückt.
Auf die grobe Tragschicht kommt eine Schicht mit etwas feinerem Material. Darauf verlegt man die Paddockplatten je nach Modell entweder Stoß an Stoß oder durch Verkeilung und Clip-Verschluss.
Auf die Paddockplatten gehört eine Tretschicht. Verschiedene Firmen bieten hierfür speziellen Reitsand an, der sich auch für die meisten Ausläufe eignet. Diese Bodenbeläge sind rutschsicher, elastisch und belastbar.
Zumeist handelt es sich dabei um feinen Quarzsand. Dieser benötigt je nach Wetter eine Bewässerung, um seine guten Eigenschaften zu erhalten. Deshalb empfehlen einige Experten, einen Sand mit Lehmanteil zu benutzen. Das bietet aber wiederum den Nachteil, dass der Sand schnell verhärtet und die Paddockplatten verstopft. Das Gleiche passiert mit Felsensand.
Einige Stallbesitzer verwenden als Paddockbelag Holz-Sticks oder Hackschnitzel und sorgen so nebenbei für eine optimale Entwässerung. Allerdings verrottet Holz mit der Zeit und trägt dann zur Matschbildung bei.
Alternativ dazu ist es möglich, auf natürliche Materialien zu verzichten und den Freilauf mit Gummipflaster oder Paddockmatten beziehungsweise mit Rasengittern aus Beton zu belegen. Das Abmisten fällt dann besonders leicht.
Manche Stallbetreiber betonieren oder pflastern den Auslauf. Das dauerhafte Stehen auf dem harten Boden ist jedoch nicht optimal für die Pferdehufe. Die Tretschicht für den Paddock kann auch ohne Paddockplatten gestaltet werden und besteht dann unteranderem aus feinerem Schotter oder Sand.
Die Preise unterscheiden sich je nach Größe und Ausstattung. Generell ist es möglich, den Paddock mit einem Holz- oder Elektrozaun einzuzäunen.
Der Elektrozaun gehört zu den günstigsten Varianten. Ein Holzzaun sollte jedoch immer mit einem Elektrozaun kombiniert werden. Der Holzzaun ist besser sichtbar für die Pferde als der Elektrozaun. Allerdings knabbern Pferde gerne das Holz an, weshalb der Zaun unter anderem durch den Elektrodraht geschützt würde.
Da der Platz für den Winterauslauf eher begrenzt ist, greifen viele Stallbesitzer auf die teureren Panels zurück. Dabei handelt es sich um einzelne Zaunelemente aus verzinktem Metall. Sie stehen in Pony- und Großpferdhöhe in verschiedenen Längen, beispielsweise mit 2,40 m, 3,00 m, 3,60 m oder 4,00 m zur Verfügung. Die einzelnen Elemente sind sehr stabil und schwer. Sie lassen sich auf eine einfache Weise mithilfe von Ketten miteinander verbinden.
Ein etwa drei Meter langes Panel kostet zwischen 150 und 200 Euro.
Alternativ dazu entscheiden sich viele Stallbesitzer für fest montierte Umzäunungen aus Metallrohr. Die Rohre verfügen über flexible Schellenverbindungen oder sind geschweißt.
Auch der Paddockboden schlägt zu Buche. Die Kosten variieren je nach Unterbau und verwendetem Material. Ein komplizierter, von einer Fachfirma gestalteter Unterbau ist teurer als das Verlegen auf der blanken Erde. Letzteres ist jedoch nicht überall problemlos möglich. Die Bodenbeschaffenheit spielt hier eine große Rolle.
Darüber hinaus kostet auch das Material Geld. Splitt und Sand sind relativ günstig. Teurer sind die Paddockplatten. Die Preise liegen hier zwischen rund 13 Euro und knapp 30 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten sind proportional bei einer kleinen Abnahmemenge höher. Wer mehr Material benötigt, zahlt in der Regel umgerechnet weniger für den Quadratmeter. Der Kauf eines robusteren und teureren Modells lohnt sich langfristig gesehen auf jeden Fall.
Wer sein Pferd auch in der nassen und kalten Jahreszeit artgerecht draußen halten möchte, sollte über den Bau eines wettertauglichen Auslaufs nachdenken. Allerdings muss der Boden sehr gut befestigt sein, um auf Dauer den Pferdehufen Stand zu halten.
Im Fachhandel gibt es jede Menge nützliches Zubehör, sodass sich das Vorhaben auch bei schlechten natürlichen Untergrundverhältnissen gut umsetzen lässt. Qualität hat ihren Preis. Wer am Material spart, spart am falschen Ende.
Welche Arten der Haltungsformen es gibt und was es kostet, verraten wir hier.