Mustangs gelten als DIE Wildpferde schlechthin. Man kennt sie aus Geschichten über indigene Völker, aus dem Western- und Wanderreiten und dem Freizeitbereich.
Obwohl Mustangpferde ursprünglich von den europäischen Hauspferderassen abstammen, hat sich im Laufe der Zeit eine eigene Rasse gebildet, die in Nordamerika frei lebt und sich selbstständig und ohne den Eingriff des Menschen vermehrt.
Während die Tiere früher für als Reitpferde für die Jagd und den Kampf domestiziert wurden, wurden sie vorübergehende vor allem für die Fleischproduktion genutzt.
Diese Tatsache führte zusammen mit der fortschreitenden Entwicklung von Städten dazu, dass der Bestand an wild lebenden Mustangpferden stark zurückgegangen ist.
Durch Schutzprogramme und eine gewisse Regulierung, ist es aber gelungen, einen festen Bestand zu schützen. Gibt es zu viele Tiere, werden diese nun eingefangen und verkauft.
Größe: circa 140 bis 150 cm
Gewicht: Selten mehr als 400 kg
Farben: Das Fell kann alle Färbungen und Zeichnungen annehmen.
Auch Scheckungen sind möglich.
Interieur: ausdauernd, trittsicher, robust, eigensinnig, temperamentvoll, intelligent
Exterieur: Der Körper ist sehr kräftig und kompakt, der große, oft ramsförmige Kopf ist eher tief angesetzt, gering ausgeprägter Widerrist, muskulöser Rücken, runde Kuppe
Ursprungsland: Nordamerika
Höchstalter: durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 20 Jahren
Um diese Frage zu beantworten, sollte man sich zunächst mit der Geschichte dieser besonderen Rasse beschäftigen. Eigentlich sind Mustangpferde als Wildpferde bekannt, ursprünglich gehen sie allerdings auf die europäischen Hauspferde, insbesondere Araber und Berber zurück.
Mit der Entdeckung Amerikas kamen im 16. Jahrhundert auch diese Pferde nach Amerika. Einige entliefen den weißen Siedlern und lebten fortan in großen Herdenverbänden in der Wildnis. Seit etwa dem 17. Jahrhundert zähmten indigene Völker, aber auch Cowboys die Tiere und nutzten sie zur Jagd, zum Transport und im Krieg. Der Ursprung des Rodeo-Reitens geht auf das Einreiten der wild lebenden Pferde zurück.
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten etwa zwei Millionen Mustangpferde in Amerika. Durch Jagd und die Nutzung zur Fleischgewinnung reduzierte sich die Zahl der Tiere stark. 1959 wurde ein Jagdverbot eingeführt.
Trotz dieses Schutzstatus verringerte sich die Zahl der frei lebenden Tiere immer weiter. 1971 wurde das Bureau of Land Management (kurz BLM) gegründet, das für die Überwachung des Bestandes zuständig ist. Mittlerweile gibt es die Regelung, dass etwa 26.000 frei lebende Mustangpferde in Amerika leben sollen. Steigen die Zahlen darüber hinaus, werden einige Tiere eingefangen, registriert und dann zur Adoption freigegeben.
Leider ist das Angebot an Mustangpferden größer als die Nachfrage. Deshalb leben in den Vereinigten Staaten etwa 45 000 Tiere in Holding Facilities. Dabei handelt es sich um eine Art Auffangstation. Die Tiere werden dort zwar versorgt, haben aber kaum Kontakt zu Menschen und sind weitestgehend sich selbst überlassen.
Mustangpferde sind sehr menschenbezogene Tiere. Zwar sind sie durch ihren wilden Ursprung anfangs oft etwas zurückhaltend und scheu, verstehen aber schnell, dass der Mensch ihnen nichts Böses tut und dass sie ihm vertrauen können. Hat man einmal das Herz eines Mustangs gewonnen, findet man in ihm einen zuverlässigen und treuen Partner.
Die Rasse ist sehr ausdauernd, trittsicher und robust, teilweise auch etwas eigensinnig und temperamentvoll. Die Pferde sind sehr intelligent und lernen neue Dinge sehr schnell.
Die Pferde sind echte Allrounder. Sie eignen sich für Gelände- und Wanderritte ebenso wie für das Westernreiten, die Dressur oder das Springen. Durch ihre Lernbereitschaft sind sie auch für die Boden- und Freiarbeit sowie für Showprogramme tolle Partner.
Körperlich gesehen sind Mustangs eher kleine Pferde. Das durchschnittliche Stockmaß liegt zwischen 1,40 m und 1,50 m. Durch Einkreuzungen anderer Rassen gibt es mittlerweile aber auch größere Rassevertreter.
Der Körper ist sehr kräftig und kompakt. Der große, oft ramsförmige Kopf ist eher tief angesetzt. Der gering ausgeprägte Widerrist geht in einen muskulösen Rücken und eine runde Kruppe über. Die Beine sind gerade und gut definiert, die Hufe hart und rund.
Das Fell kann alle Färbungen und Zeichnungen annehmen.
Auch Scheckungen sind möglich.
Einen Mustang kann man unter anderem direkt aus Amerika, von einer Einfangstation kaufen bzw. adoptieren. Mittlerweile gibt es aber auch in Deutschland verschiedene Verkäufer, die die Rasse anbieten. Bekannt ist beispielsweise die American Mustang Germany (AMG) und der IG Mustang e.V, die jeweils Rassevertreter in Deutschland und Europa vermitteln.
Der Preis eines Pferdes richtet sich nach dessen Größe, Potential, dem Gesundheitszustand und vielen weiteren Faktoren. Deshalb kann er nicht pauschal benannt werden, ohne das Pferd genau zu kennen. Beim Import aus Amerika sind die Transportkosten mit einzuberechnen.
Das sogenannte „Mustang Makeover“ ist eine deutsche Show, bei der Pferde aus Amerika gerettet werden, um ihnen in Europa ein neues zu Hause zu geben. Gleichzeitig soll auf die Situation der Tiere in Amerika aufmerksam gemacht werden.
Jedes Pferd bekommt einen Trainer, der das wilde Tier in 120 bis 140 Tagen ausbildet. Nach dieser Zeit wird in einer großen Abschlussshow das Ergebnis präsentiert und in verschiedenen Wettbewerben gezeigt. Anschließend werden die Pferde versteigert.
Das Mustang Makeover wird unterschiedlich aufgefasst. Die einen sehen darin eine tolle Möglichkeit, die Situation der Pferde zu verbessern und ihnen ein schönes Zuhause zu schenken. Andere Stimmen sind hingegen eher kritisch.
So wird bei der Vermarktung nicht darauf geachtet, dass die Pferde ein passendes Zuhause bekommen. Gerade Mustangs, die aus der Wildnis kommen und noch nicht lange von Menschen umgeben sind, gehören in erfahrene Hände.
Bei der Auktion aber entscheidet allein die Höhe des Gebotes und nicht etwa die Erfahrung der Bieter. Außerdem wird oft der Zeitdruck kritisiert, denn um bei der Show und der anschließenden Auktion zu brillieren, müssen die Mustangs in kürzester Zeit auf einem hohen Niveau trainiert werden.
Zu bedenken ist hierbei, dass erst einmal grundlegende Aufgaben wie Anfassen und Aufhalftern für die Tiere komplett neu sind. Damit ist die Situation nicht mit dem Anreiten von deutschen Pferden, die in menschlicher Hand aufgewachsen sind, zu vergleichen.
Mustangs sind echte Allrounder. Sie sind robust und trittsicher und stellen keine großen Anforderungen an ihre Haltung.
Die Rasse ist als Gelände- und Wanderreitpferd ideal, wird aber auch im Westernreiten sowie in der englischen Reitweise in verschiedenen Disziplinen eingesetzt.
Ihre Menschenbezogenheit und ihre hohe Intelligenz machen die Tiere zu einem idealen Partner.
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