Connemara Pony - kompaktes Springtalent

Das Connemara Pony stammt ursprünglich von der steinigen Westküste Irlands und gilt deshalb bis heute als eines der trittsichersten Ponys dieser Welt.

Trotz seines kompakten Erscheinungsbildes beweist es in vielen Bereichen sportliche Stärke und begeistert mit seinen ehrlichen und sehr zuverlässigen Charakterzügen.

Ob bei Kindern oder Erwachsenen, das Connemara steht in der Beliebtheitsskala weit vorne. 

Ursprünglich stammt das Connemara Pony von Kelten-Pferden ab und diente den Bauern an der irländischen Westküste als Reit- und Packpferd. So trug es große, zu beiden Seiten des Rückens befestigte Körbe oder zog voll gepackte Wägen oder Schlitten. Für diese schwere Arbeit war es mit seinem kräftigen, fast schon kaltblutartigen Körperbau und der hohen Trittsicherheit natürlich bestens geeignet. Dennoch entwickelte sich über die Jahre ein zweiter Typ des Connemara Ponys, der heute als leichteres Reitpferd stärker vertreten ist.

Ein seiner eher kargen Heimat lebte das Connemara Pony ganzjährig im Freien und trotzte sowohl stetigem Wind als auch rund 250 Regentagen im Jahr. Aufgrund einer Armutswelle im 19. Jahrhundert ging die Zucht der robusten Ponys zeitweilig stark zurück, da ihre Besitzer sie einfach nicht mehr ernähren konnten und vorrangig nach Großbritannien verkauften. Dort wurden sie für den Rest ihrer Tage als Grubenponys genutzt, was dem Bestand ebenfalls großen Schaden zufügte.

Anfang des 20. Jahrhundert bauten einige Irländer die Zucht wieder auf und gründeten in diesem Rahmen auch die "Irish Connemara Pony Breeding Society". Mangels guter Zuchttiere wurde der damalige Tierbestand mit Vollblütern und Irish-Draught-Hengsten veredelt, was den heute bekannten, sportlicheren Reitponytyp hervorbrachte. Auch Deutschland begann mit dem Wiederaufbau der Zucht und sicherten so den weltweiten Bestand dieser tollen Rasse. Heute werden deutsche Connemaras sogar weltweit verkauft.

Das Connemara Pony wirkt auf den ersten Blick eher wie ein kleines Reitpferd. Dennoch zählt es mit einem Stockmaß von rund 140 bis 148 cm zu den Ponys. Seine Schultern sind lang und schräg, der Rücken ebenfalls lang, mit guter Sattellage und die Kruppe gut bemuskelt. Der Kopf weist ein edles Profil auf, was den großen Einfluss verschiedener Vollblutrassen erahnen lässt. Ergänzt werden sie von einem sehr freundlichen Blick.

Die Bewegungen des Connemara Ponys sind raumgreifend und so wirkt sein Schritt fast schreitend. Auch der Trab ist sehr angenehm und der Galopp fast schon außergewöhnlich, für eine so kompakte Pferderasse. Ebenfalls stark ausgeprägt ist das Springvermögen der kleinen Irländer, sodass es sogar alte Überlieferungen von Connemara Ponys gibt, die mehr als zwei Meter hoch springen können.

Während es vor dem 20. Jahrhundert vorwiegend Falben gab, ist der Schimmel heute häufiger zu finden. Dies liegt ebenfalls an dem starken Vollbluteinfluss. Zudem kommen auch Rappen, Braune und in seltenen Fällen auch Füchse vor.

Die freundlichen Charakterzüge eines Connemara Ponys werden von großer Zuverlässigkeit und einem ehrlichen Auftreten geprägt. Die kräftigen Ponys sind zudem sehr intelligent und geprägt durch den Vollbluteinfluss, können sie durchaus auch mal temperamentvoll sein. Generell sind sie aber sehr umgängliche Tiere, welche die Arbeit mit Menschen lieben und ihre Besitzer stets zufriedenstellen möchten. Daher eigenen sie sich hervorragend für die Reitschule und zählen zu den beliebtesten Anfänger- und Kinderponys weltweit.

In erster Linie sind Connemaras natürlich perfekte Freizeitponys, die vor allem im Gelände mit ihrer enormen Trittsicherheit überzeugen. Dabei können sie nicht nur von Kindern geritten werden, sondern sind auch kräftig genug für das Gewicht eines Erwachsenen (rund 80 kg).

Neben der üblichen Verwendung als Freizeit-, Kinder- und Reitschulpony, finden sich die Connemara Ponys auch immer häufiger im Pferdesport. Dort stellen sie ihr enormes Springvermögen und ihre raumgreifenden, fast schon schreitenden Bewegungen unter Beweis. Ob Dressur, Springsport oder Vielseitigkeit, die Einsatzmöglichkeiten für diese Rasse sind groß. Mit seinem kräftigen Körperbau macht das Connemara natürlich auch vor der Kutsche eine gute Figur und zieht in verschneiten Gegenden seiner Heimat auch gerne einen Schlitten.

Ursprünglich für die ganzjährige Freilandhaltung gezüchtet, liebt das Connemara Pony auch heute die frische Luft und bevorzugt die Haltung im Freien, im Offenstall oder alternativ ausreichend Bewegungsmöglichkeiten. Matschfreier Boden, genügend Platz sowie ein zuverlässiger Unterstand bilden bei der Haltung im Freien eine wichtige Grundlage. Denn auch wenn das Connemara Pony vor Gesundheit nur so strotzt, ist es nicht vor allen Erkrankungen gefeit. So leidet es auch an rassetypischen Erkrankungen, die sich in Problemen mit dem Bewegungsapparat zeigen.

Aber auch an der HWSD, einer gefährlichen Hufkrankheit, bei der es zur Ablösung der Hufwand kommt, kann das Connemara Pony erkranken. Im schlimmsten Fall sind die davon betroffenen Tiere nicht lebensfähig. Forscher gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte aller Connemara Ponys diesen Gendefekt in sich tragen und über Generationen weitergeben. Der Ausbruch ist also bei jeder neuen Generation möglich. Heute kann dieser Defekt jedoch mithilfe eines Gentests überprüft werden. Betroffene Tiere werden dann von der Zucht ausgeschlossen.

Das Connemara Pony ist ein echtes Springtalent und soll laut Überlieferungen sogar Sprunghöhen von über zwei Metern erreichen. Zudem soll der Vorfahre eines der berühmtesten Springpferde überhaupt (Milton, mit seinem Reiter John Whitaker), ein Connemara Pony gewesen sein.

Aber auch seine Trittsicherheit ist nahezu einzigartig und wird in seiner Heimat, der steinigen Westküste Irlands hochgeschätzt. Trotz seiner geringen Körpergröße weist das Connemara Pony eine enorme Stärke und Tragkraft auf, weshalb es auch von Erwachsenen mit maximal 80 kg Körpergewicht geritten werden kann. Hinzu kommt die enorm hohe Lebensdauer dieser robusten Ponyrasse, die bei rund 35 Jahren liegt.

Connemara Ponys sind vor allem für ihre sportlichen Leistungen bekannt und so gilt der 145 cm große Connemara-Wallach "Stroller", mit seinen zahlreichen Turniererfolgen als einer der berühmtesten Rassevertreter, der im Jahre 1968 sogar eine olympische Medaille gewann. Ebenfalls bekannt ist "Ice Cool Bailey" für seine Gewinne bei Vielseitigkeitsturnieren.

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