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Haflinger - das südtiroler Allroundtalent

Haflinger Haflinger in den Bergen
Foto © ON-Photography Germany shutterstock
Inhaltsverzeichnis

Der Haflinger beweist in allen Lebenslagen ein genügsames, trittsicheres und robustes Wesen, das er für seine ursprüngliche Nutzung als Arbeits- und Saumpferd benötigte. Heute zeichnet er sich zudem durch eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft aus, kombiniert mit einem gutmütigen und nervenstarken Charakter.

Dies machte ihn weit über die Grenzen seiner südtiroler Heimat hinaus bekannt und zu einem beliebten Freizeit-, Sport- und Showpferd. Hier kommt der Haflinger, liebevoll auch „Hafi“ genannt, in einem detaillierten Rasseportrait.

Geschichte und Herkunft der Haflinger

Ursprünglich stammt der Haflinger aus Südtirol im wunderschönen Italien. Dort wurde er in den Gebirgsregionen für seine Trittfestigkeit hochgeschätzt und als Reit- und Lastpferd auf engen und steilen Gebirgspfaden genutzt.

Mit einer ungeheuren Kraft, die man den maximal 140 cm großen Ponys zunächst nicht zutraut, trugen Haflinger enorme Lasten über den felsigen Boden. Neben dem Einsatz als klassisches Arbeitspferd wurde die Rasse aber auch im Militär eingesetzt. In Bad Reichenhall wird sogar heute noch bei manchen militärischen Einheiten mit den trittsicheren Haflingern gearbeitet.

Obwohl der Hafi mit seinem robusten Körperbau einem Kaltblut ähnelt, gehört er aufgrund seiner Körpergröße zu den Ponys und stammt von Halbarabern ab.

Erste Aufzeichnungen der Rasse gehen auf das Jahr 1847 zurück, die eigentliche Zucht begann jedoch erst im Jahr 1874, mit der Geburt des Hengstes „249 Folie“. Auf diesen gehen alle sieben Blutlinien zurück, weshalb er heute als Begründer der Rasse gilt.

Die Bezeichnung Haflinger wurde dabei vom Ort Hafling abgeleitet und in seiner Ursprungsregion Südtirol finden sich auch heute noch zahlreiche Zuchten. Dort werden nur reine Haflinger gezüchtet, also ohne die Einkreuzung anderer Rassen.

Auch in Deutschland und Österreich finden sich Haflingerzuchten, die jedoch zum Teil mit Einkreuzung von Vollblutarabern erfolgt. Hafis mit Araber-Anteil werden Edel-Haflinger genannt und sind in den Papieren auch als solche zu kennzeichnen. Von reinen Haflingern unterscheiden sie sich aber optisch meist kaum.

Haflinger beim Toben
Haflinger beim Toben auf der Weide
Foto © Bianca Grueneberg shutterstock

Aussehen des Haflingers

Der Haflinger verfügt über einen kräftigen Körperbau mit edlem Kopf und ausdrucksvollen Augen in Kombination mit einer leicht konkaven Nasenlinie und guter Ganaschenfreiheit. Der gut aufgesetzte Hals mit leichtem Genick geht in eine schräge Schulter mit ausgeprägtem Widerrist über. Seine längsovale Rippung ermöglicht einen hervorragenden Sattelsitz, während die abschüssige, leicht gespaltene Kruppe an ein Kaltblut erinnert.

Zu den Kaltblütern gehört der Haflinger aber keinesfalls, stammt auch nicht von ihnen ab. Mit seinen 140 bis 150 cm Stockmaß ist er recht groß und kann optisch mit einem kräftigen Reitpony verglichen werden. Farblich gibt es ausschließlich Füchse mit helleren oder dunkleren Tönen in Kombination mit der helleren Mähne, woran sie sehr leicht zu erkennen sind.

Charaktereigenschaften eines Haflingers

Der Haflinger gilt als sehr intelligent und ist mit seiner unerschrockenen Art perfekt für Kinder und Reitanfänger geeignet. Mit seiner großen Lernbereitschaft und dem manchmal auch etwas eigensinnigen Kopf ist er aber durchaus auch das perfekte Reitpony für anspruchsvollere und erwachsene Reiter.

Sie begeistern sich selbst für schwierige Aufgaben und haben sehr viel Spaß an sportlichen Aktivitäten und kniffligen Lektionen. Dabei sind sie stets mit vollem Eifer bei der Sache und arbeiten gut mit dem Reiter zusammen.

Haflingerherde
Haflingerherde mit Fohlen
Foto © juhipp shutterstock

Einsatzmöglichkeiten

Der Haflinger ist ein echtes Allroundtalent und kann in fast allen Reitsportarten und Disziplinen zum Einsatz kommen. Besonders beliebt ist er als Kinder- und Reitschulpony, aber auch als Freizeitpony für Erwachsene.

Im Gelände fühlen sich Haflinger besonders wohl, schon allein aufgrund ihrer Ursprungsregion und dem früheren Einsatz als trittsicheres Arbeitspferd.

Aber auch im Leistungssport ist die Rasse immer häufiger vertreten und tritt bei Dressur- und Springturnieren an. Mit etwas Talent können sie dabei sogar mit den Leistungen von Warmblütern mithalten.

Auch auf Distanzritten zeigen sie enorme Leistungen, ebenso bei manchen Westerndisziplinen (zum Beispiel Trail) wo sie liebevoll "Alpen-Quarter" genannt werden.

In den letzten Jahren hat sich der Haflinger auch immer mehr als talentiertes Kutschpony etabliert und begeistert mit seiner Scheufestigkeit auf Fahrturnieren.

Selbst im Therapiereiten hat sich der Haflinger bewährt und überrascht mit dabei immer wieder mit seinen starken Nerven.

In manchen Regionen wird er zudem als "Rücker" eingesetzt, wobei er mit seiner enormen Zugkraft in Kombination mit Trittsicherheit und Wendigkeit zuverlässig arbeitet.

 

Schon gewusst?

Haflinger werden für die Stutenmilchproduktion gemolken. Dabei wächst das Fohlen bei seiner Mutter auf. Deutschlandweit wird in mehreren Betrieben die Stutenmilch von Haflingern gemolken.

Haltung, Pflege und Ernährung

Die Haltung eines Haflingers ist recht unkompliziert, wobei er sich mit seiner Geselligkeit in Ponygesellschaft am wohlsten fühlt. Mit seiner Robustheit kann er durchaus in einem Offenstall leben, den er mit Sicherheit auch von sich aus bevorzugen würde. Besondere Pflege benötigt er dabei nicht.

Da er jedoch etwas leichtfuttrig ist, sollte seine Ernährung nicht zu reichhaltig gestaltet werden. Andernfalls steigt durch die Gewichtszunahme das Risiko von Gelenkbeschwerden, Hufrehe oder sogar der gefährlichen Huflederhautentzündung.

Der Haflinger gehört zu den langlebigen Ponyrassen, die mitunter selbst mit 20 Jahren noch sehr aktiv sind. Das Höchstalter liegt bei rund 40 Jahren.

Besonderheiten eines Haflingers

Der Haflinger ist im Vergleich zu anderen Ponyrassen sehr groß und kräftig, weshalb er schwere Lasten tragen oder ziehen kann. Zwar kann der Haflinger auch von Erwachsenen geritten werden, dabei sollte sein Reiter aber nicht mehr als 15 % des Pferdegewichts wiegen.

Dies gilt auch für Lasten, die er als Arbeitstier tragen sollte. Anders verhält es sich natürlich im Rahmen der Kutsch- oder auch Schlittenfahrt sowie des Holzrückens. Dort kann er, abhängig vom Eigengewicht und Trainingsgrad, rund 500 kg problemlos ziehen.

Im Schnitt ziehen Ponys das Ein- bis Zweifache ihres eigenen Körpergewichts.

Haflinger schmusen gerne
Haflinger beim Schmusen
Foto © Babetts Bildergalerie shutterstock

Berühmte Haflinger

Haflinger sind in zahlreichen Filmen zu finden, so wie in der Komödie "Hände weg von Mississippi", bei der sich alles um die Haflingerstute dreht.

Das erste geklonte Pferd der Welt ist ebenfalls ein Haflinger und wurde 2003 geboren. "Prometea" brachte mittlerweile sogar selbst ein Fohlen zur Welt.

Islandpferde zählen zu den beliebtesten Pferderassen
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Islandpferde – Fünfgänger aus dem hohen Norden

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Ein brauner achal tekkiner auf Sandplatz stehend
Achal Tekkiner
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