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Paso Fino

Ein hellbrauner Paso Fino mit schwarzer Mähne im Galopp auf Wiese
Foto © horsemen shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Paso Fino

Von Christin Großmann - Der Paso Fino stammt aus Südamerika und hebt sich mit gleich zwei besonderen Eigenschaften von anderen Pferderassen ab: Er beherrscht die vierte Gangart, den sogenannten Tölt, und verfügt zudem über ein nahezu einzigartiges Temperament, das unter der Bezeichnung "Brio" bekannt ist.

Aber auch in anderen Bereichen hat der geschmeidige Südamerikaner einiges zu bieten und zählt in seiner Heimat zu den beliebtesten Freizeit- und Wanderpferden. 

Wo kommen die Paso Finos her?

Der iberische Einfluss ist beim Paso Fino unverkennbar und so stammt er wohl von Pferden ab, welche die Europäer mit in die Neue Welt brachten. Mit der Zeit entwickelte sich eine gezielte Zucht, die sich jedoch stark nach den jeweiligen Bedürfnissen der südamerikanischen Regionen richtete. Denn dort wurde der Paso Fino entweder als Reit-, Transport- oder Arbeitstier eingesetzt und musste entsprechende Fähigkeiten aufweisen.

Besonders begehrt war hier sein natürliches Talent hinsichtlich der bequemen vierten Gangart, dem Tölt, was zu einer gezielten Zucht dieser Fähigkeit führte. Ob für lange Wanderungen oder Ritte in den schwer zugänglichen Gebieten der kolumbianischen Gebirgspässe, die kleinen Schritte des Tölts brachten dem Paso Fino hier stets große Vorteile.

Mit der Zeit entwickelte sich die edle Pferderasse aber auch zu einem gewissen Statussymbol der wohlhabenden Gesellschaft, weshalb sie zu diversen Anlässen regelrecht herausgeputzt wurden. Diese traditionelle Ausrüstung blieb bis heute erhalten und gilt als Kulturerbe der südamerikanischen Länder. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Paso Fino nicht mehr als klassisches Arbeitstier gezüchtet, was sein edles Erscheinungsbild und das harmonische Gangbild noch mehr hervorhebt.

Hauptzuchtgebiet ist nicht wie vermutet seine südamerikanische Heimat, sondern die USA. Die Grundlage der dortigen Zuchten bilden jedoch immer noch die reinrassigen Tiere aus Kolumbien oder Puerto Rico. Auch in Europa gewinnt der edle Südamerikaner zunehmend an Beliebtheit.

 

Eine braune Paso Fino Stute mit dunklem Fohlen nebeneinander auf Wiese
Eine Paso Fino Stute mit Fohlen
Foto © Jill Lang - shutterstock.com

Wie ist der Charakter eines Paso Fino?

Der Paso Fino genießt die Nähe zu Menschen und gilt als enorm arbeitswillige. Sein Temperament ist dafür recht sensibel, weshalb er auch nicht in die Hände von Anfängern gehört. Wer einmal seine Zuneigung gewinnt, kann sich aber über ein zuverlässiges Pferd freuen, das seinem Reiter stets aufmerksam folgt.

Diese besonderen Eigenschaften werden im spanischen Sprachraum zu dem Wort "Brio" zusammengefasst und ausschließlich für die Wesensbeschreibung des Paso Finos verwendet. Daher gilt das Charakterbild "Brio", neben dem Tölt, auch als weitere Besonderheit dieser südamerikanischen Pferderasse.

 

Wie sieht ein Paso Fino aus?

Mit einem Stockmaß von rund 140 bis 156 cm gehört der Paso Fino zu den kleineren Pferderassen. Aufgrund seines harmonischen Gangbilds und der natürlichen Aufrichtung beim Reiten erscheint er jedoch tendenziell größer. Sein exakt proportionierter Körperbau unterstreicht diesen Aspekt.

Sein Kopf weist ein gerades Profil mit ausdrucksvollen und stolzen Augen. Der mittellange Hals ist meist hoch angesetzt, geht in einen mäßig ausgeprägten Widerrist über und mündet in einem muskulösen Rücken. Die starke, leicht abfallende Kruppe und der nach hinten ausgestellte Schweif sind ebenfalls typisch für den eleganten Südamerikaner. Seine Gliedmaßen sind trocken und grazil, die Winkelung der Hinterhand stark ausgeprägt. Dies führt dazu, dass der Paso Fino auch gut "sitzen" kann. Während der Bewegung führt diese Winkelung zudem zu einer großen Flexibilität im Sprunggelenk.

Obwohl der Paso Fino so klein und zart wirkt, sollte seine Kraft nicht unterschätzt werden. Er kann sowohl schwere Reiter als auch Lasten ohne Probleme tragen. Seine Fellzeichnung ist in allen Farben, auch den seltenen, möglich. Cremellos und Schecken sind hier jedoch eher selten anzutreffen.

Ein falbenfarbiger Paso Fino mit schwarzer Mähne und grüner Preisschleife am Halfter und Hals
Ein Paso Fino mit Preisschleife
Foto © horsemen shutterstock.com

Für was ist der Paso Fino am besten geeignet?

Während der Paso Fino früher als klassisches Arbeitstier verwendet wurde, zählt er heute zu den beliebtesten Freizeitpferden seiner Heimat. Aber auch in anderen Ländern, wie den USA, wird der spritzige Südamerikaner für seine besonderen Talente geschätzt.

Beliebte Einsatzmöglichkeiten sind lange Geländeritte, bei welchen der bequeme Tölt mit all seinen Vorzügen genossen werden kann. Aber auch im Showbereich ist der Südamerikaner immer häufiger anzutreffen und glänzt mit eleganten Auftritten. Das Erlernen von schwierigen Zirkuslektionen, wie dem "Sitzen", ist für ihn dabei kein Problem.

Auch im klassischen Dressurbereich fühlt sich der Paso Fino wohl und beweist seine großartigen Talente. Im kleinen Rahmen kann er zudem Springwettbewerbe meistern. Da er zwar klein, aber dennoch ausgesprochen viel Kraft zeigt, kann er auch vor leichte Wägen gespannt werden. Aufgrund ihrer guten Wendigkeit und dem hohen Reaktionsvermögen auf feine Hilfen sind sie zudem starke Partner beim Westernreiten.

Wie ist die Haltung bei einem Paso Fino?

Der Paso Fino ist sehr robust und in seiner Haltung eher anspruchslos. In seiner Haltung bevorzugt er jedoch ausreichend Bewegung, Kontakt zu Artgenossen und eine auf seine Bedürfnisse abgestimmte Fütterung.

Erbkrankheiten sind bei dieser südamerikanischen Pferderasse nicht bekannt.

 

Eine Paso Fino Herde auf einer grünen Wiese
Eine Paso Fino Herde
Foto © Malachi Jacobs shutterstock.com

Gibt es berühmte Paso Finos?

Berühmte Rassevertreter oder Paso Finos aus Film und Fernsehen sind bisher nicht bekannt. Ihre Bekanntheit bezieht sich mehr auf Turniererfolge und ihre entsprechende natürliche Veranlagung für einen harmonischen Tölt.

Die alten kolumbianischen Blutlinien halten sich zudem bereits über mehrere Jahrzehnte und bilden die Grundlagen für die US-amerikanischen und europäischen Zuchten des Paso Finos.

Wie viel kostet ein Paso Fino?

Bei seiner modernen Zucht wird er in drei verschiedene Typen unterteilt: der Pleasure Typ, Performance Typ und Classic Fino.

Der Pleasure Typ ist unter Western- und Freizeitreitern sehr beliebt, während der Performance Typ mehr Talent hinsichtlich Versammlungsbereitschaft und harmonischer Gangart beweist.

Der Classic Fino ist sehr temperamentvoll, kann sich aber auch maximal versammeln und aufrichten, was ausschlaggebend für einen schnellen Tölt ist. Da nur wenige Paso Finos diesen hohen Anforderungen gerecht werden können, sind Classic Finos auch entsprechend teuer. Der allgemeine Kaufpreis für einen Paso Fino bewegt sich zwischen 5.000 und 25.000 Euro.

 

Islandpferde zählen zu den beliebtesten Pferderassen
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