Der Palomino gilt in den meisten Ländern als Farbzucht, die sich durch goldfarbenes und glänzendes Fell sowie weißes Langhaar auszeichnet. Lediglich in den USA wird sie als eigenständiger Rassetyp anerkannt. Palominos, auch Isabellen genannt, existieren bereits seit vielen Jahrhunderten und sind überall auf der Welt verbreitet. Bis heute üben sie eine starke Faszination auf Pferdeliebhaber aus und finden sich sowohl unter Ponys als auch Großpferden.
Größe: mindestens 120 cm
Gewicht: abhängig vom Stockmaß
Farben: gelb bis goldgelbes Fell mit glänzendem Schimmer, weißes Langhaar
Interieur: unterscheidet sich je nach Rasse
Exterieur: Körperbau eines Ponys oder Großpferds mit edlem Ausdruck
Ursprungsland: USA mit weltweiter Verbreitung
Höchstalter: circa 25 bis 30 Jahre, abhängig von Rasse
Palominos gibt es zwar überall auf der Welt, dennoch wird ihr genauer Ursprung bei jenen spanischen Pferden vermutet, die im 16. Jahrhundert nach Amerika gebracht wurden. Denn zu jener Zeit waren die goldfarbenen Pferde sehr begehrt und wurden von Isabella de-Bourbon, der damaligen spanischen Königin, sogar speziell gezüchtet. Von ihr leitet sich auch die Bezeichnung Isabelle ab, die neben Palomino auch heute noch geläufig ist. Geritten werden durften die edlen Tiere natürlich nur von ausgewählten Mitgliedern des spanischen Königshauses. Für die Neubesiedlung amerikanischer Gebiete gab Isabella de-Bourbon jedoch einen Hengst und fünf Stuten aus ihrer Zucht frei. Diese führen bis heute die Stammbäume der amerikanischen Palominos an und sind verantwortlich für die dortige Entwicklung einer eigenständigen Rasse. Im Rest der Welt sind und bleiben Isabellen jedoch eine Farbzucht und treten bei den unterschiedlichsten Rassen auf.
Im Jahre 1935 wurde das erste Zuchtregister für Palominos in den USA eingerichtet und geht auf die Zuchtbemühungen von Dick Halliday zurück. Dieser beschäftigte sich schon viele Jahre mit der speziellen Farbzucht und gründete später auch die Palomino Horse Association (PHA). Dieser bis heute bestehende Zuchtverband wurde im Jahre 1941 um einen weiteren Zuchtverband erweitert, welcher unter der Bezeichnung Palomino Horse Breeders of America (PHBA) geführt wird. Hauptziel beider Verbände ist neben der Erhaltung der Farbzucht auch die Eintragung bestimmter Blutlinien. Dies gestaltete sich jedoch nicht so einfach, da immer wieder neue Rassen eingekreuzt werden müssen, um die Farbgene zu erhalten. Denn aus genetischer Sicht können die Palomino-Gene der Elterntiere nicht automatisch an die Nachkommen weitergegeben werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Palomino-Elterntiere nicht zwingend ein Palomino-Fohlen hervorbringen.
Bis heute werden Palominos traditionell in den USA gezüchtet, sind aber auch nur dort als eigenständige Rasse anerkannt. Da es sich aus genetischer Sicht weiterhin um eine Farbzucht handelt, wird diese in anderen Ländern auch so geführt. Für die Zucht in den USA kommen hauptsächlich Quarter Horses zum Einsatz. In den amerikanischen Zuchtverbänden werden aber generell alle Pferde erfasst, die äußerlich eindeutig Isabellen sind. Ausnahmen bilden hier nur Pferde, die von Kaltblütern oder Shetland Ponys abstammen.
Die isabellenfarbenen Pferde weisen im Schnitt ein Stockmaß von 140 bis 170 cm auf, mit dem typischen Körperbau eines Ponys oder Großpferdes mit edlem Ausdruck. Das Fell ist gelb- bis goldfarben mit glänzendem Schimmer. Im Kontrast dazu steht natürlich das markante, weiße Langhaar. Generell unterscheidet sich der Körperbau stark, da verschiedenste Rassen Einfluss auf die Farbzucht der Palominos nehmen.
In den USA wird dabei nach vier Typen unterschieden. Während der Pleasure-Typ einem Araber zum Verwechseln ähnlich sieht, ähnelt der Riding-Typ eher den klassischen Warmblütern. Kräftige Westernpferde werden hingegen als Stock-Typ bezeichnet und stammen hauptsächlich von Quarter Horses ab. Der sogenannte Saddlebred-Typ wird in den USA sogar als eigenständige Rasse geführt, unter der Bezeichnung Golden American Saddlebred.
In Großbritannien werden Palominos vor allem als Ponys oder unter Einfluss von englischen Huntern gezüchtet. Verantwortlich hierfür ist die British Palomino Society. In allen anderen Ländern der Welt kommen Isabellen bei den unterschiedlichsten Rassen vor.
Dazu gehören:
Da der Palomino keine eigenständige Rasse ist, können keine einheitlichen Charaktereigenschaften definiert werden. Diese richten sich mehr nach der jeweiligen Abstammung. Prinzipiell legen die meisten Züchter aber Wert auf nervenstarke und ausgeglichene Tiere. In Amerika sind zudem entspannte Charakterzüge stark vertreten, die auf den großen Einfluss der Quarter Horses zurückzuführen sind. Generell sind Palominos sehr intelligente, sanftmütige und geduldige Tiere, mit positiver Arbeitseinstellung.
Auch die Einsatzmöglichkeiten von Palominos richten sich nach der jeweiligen Rasse und können von den Bereichen Springsport und Freizeitreiten über Show und Dressur bis hin zur Vielseitigkeit und Western reichen. Sogar im Fahrsport sind Palominos vertreten.
Die Haltung und Pflege von Palominos richtet sich natürlich ebenfalls stark nach den Bedürfnissen der jeweiligen Rasse sowie dem Alter und dem Trainingszustand. Generell steht eine artgerechte Haltung natürlich im Vordergrund, ebenso die regelmäßige Vorstellung bei einem Tierarzt und dem Hufschmied. Erbkrankheiten können je nach Rasse auftreten, sind bei den robusten Tieren aber eher selten. Wie andere Pferde auch freuen sich Isabellen über Kontakt zu Artgenossen und regelmäßige Weidegänge. Ein Tier, das viel körperliche Arbeit leisten muss, benötigt zudem entsprechendes Kraftfutter oder spezielle Futterzusätze. Ansonsten bildet hochwertiges Raufutter den Hauptteil der täglichen Futterrationen.
Die amerikanische Zucht der Palominos geht auf fünf Stuten und einen Hengst des spanischen Königshauses zurück, die im 16. Jahrhundert nach Neu-Spanien, dem heutigen Mexiko, gelangten. Im Jahre 1935 fand zudem der Hengst El Rey de Los Reyes als erster Palomino-Hengst Eintrag im amerikanischen Zuchtregister. Aus Film und Fernsehen ist der Hengst Bamboo Harvester bekannt, der die Rolle des sprechenden Pferdes Mr. Ed in der gleichnamigen Sitcom übernahm.
Der Palomino weist ein gelb- bis goldfarbenes Fell auf, das eigentlich eine Aufhellung von Füchsen ist. Ausgelöst wird dies durch das sogenannte Cream-Gen. Im deutschen Sprachraum werden Palominos auch Isabellen oder sogar Goldisabellen genannt. Wird ein Palomino-Fohlen geboren, ist sein Fell nahezu weiß. Erst mit der Zeit dunkelt sich das Fell etwas ab, das Langhaar bleibt weiß. Im Gegensatz zu Lichtfüchsen sind die Farbe von Deckhaar und Fell also eigentlich gleich.
Der Palomino ist eine weltweit verbreitete Farbzucht, die sich bereits seit vielen Jahrhunderten großer Beliebtheit erfreut. In den USA wird sie zudem als eigenständige Rasse geführt und stammt ursprünglich von Pferden des spanischen Königshauses ab.
Isabellenfarbene Pferde können bei verschiedenen Rassen auftreten und geben die entsprechenden Gene nicht zwingend an ihre Nachkommen weiter. Dies gestaltet die Zucht zwar recht schwierig, macht sie aber umso interessanter. Verwendung finden Isabellen in den unterschiedlichsten Bereichen des Reitsports, abhängig von Rasse und Ausbildung.
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