Der Friese ist nicht nur eine der bekanntesten Pferderassen weltweit, sondern definitiv auch eine der eindrucksvollsten. Vor allem sein schwarzes Fellkleid und das lange, wallende Haar ist dabei für das fast schon edle Erscheinungsbild verantwortlich.
Aber auch in anderer Hinsicht haben die schwarzen Pferde einiges zu bieten und gehören zu den beliebtesten Reit-, Fahr- und Showpferden überhaupt.
Herkunft: Niederlande
Größe: circa 150 bis 170 cm
Gewicht: 520 bis 770 kg
Höchstalter: rund 30 Jahre
Fellfarbe: Rappen
Körperbau: eindrucksvolles Erscheinungsbild mit hübschem Kopf, wallendem Langhaar und Kötenbehang
Charakter: charakterstark, intelligent und ausgeglichen
Eignung: Freizeitreiten, Kutschpferd, Showpferde
Der Friese stammt aus der niederländischen Provinz Friesland, von welcher sich auch sein markanter Name abgeleitet. Das offizielle Stammbuch der Friesen reicht bis in das Jahr 1879 zurück, wodurch er zu einer der ältesten Pferderassen Europas gehört. Ursprünglich wurde er für die schwere Arbeit in der Landwirtschaft gezüchtet und zählt mit seinem kräftigeren Körperbau auch zu den sogenannten Landrassen, die optisch zwischen den klassischen Warm- und Kaltblütern einzuordnen sind. Laut Überlieferungen wurden Friesen bereits im Mittelalter gezüchtet und wurden von Rittern auf den damaligen Turnieren präsentiert.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sank der Bestand dieser edlen Pferderasse, da klassische Arbeitspferde immer seltener benötigt wurden. Motivierte Züchter setzten sich aber dennoch für den Erhalt der Rasse ein und sorgten für einen Einsatz in der klassischen Reitkunst, dem Showbusiness und dem Fahrsport. In diesen Bereichen des Reitsports fühlen sich die schwarzen Schönheiten Frieslands bis heute sehr wohl und freuen sich über eine riesige Fangemeinde, verteilt über die ganze Welt. Trotz moderner Zuchtbemühungen ist die Population dieser Rasse aber immer noch sehr gering, sodass viele Rassevertreter miteinander verwandt sind. Das offizielle Zuchtbuch zählt heute rund 60.000 Tiere, verteilt auf über 50 Länder. Das Einkreuzen von Fremdblut ist laut Zuchtvorgaben nicht erlaubt. So darf der in den 70er Jahren entstandene Arabofriese auch nicht als echter Friese bezeichnet werden.
Mit seinem ausgeglichenen und starken Charakter ist der Friese ein sehr umgänglicher und zuverlässiger Begleiter, der vor allem vor der Kutsche als besonders nervenstark und unerschrocken gilt.
Von ihren Besitzern werden Friesen meist als sanftmütig bezeichnet und sind Menschen generell sehr zugewandt. Kombiniert mit ihrer hohen Intelligenz und der großen Lernbereitschaft können sie nicht nur in der klassischen Reitkunst oder dem Fahrsport Verwendung finden, sondern auch zahlreiche Tricks und Kunststücke lernen, die sie mit viel Rampenlicht in Shows vor Publikum präsentieren. Auch hier kommt ihnen der ausgeglichene und nervenstarke Charakter zugute.
Der Friese zeichnet sich durch ein sehr imposantes Erscheinungsbild aus, das von dem ausschließlich schwarzen Fellkleid, dem wallenden Langhaar und dem dichten Kötenbehang geprägt wird. Weiße Abzeichnen sind hier lediglich am Kopf erlaubt und dürfen eine Größe von 3 cm nicht überschreiten.
Sein Körperbau ist kräftig, was auf sein ursprüngliches Zuchtziel und den Einsatz in der Landwirtschaft zurückzuführen ist. Dennoch ist er nicht zu schwer und das edle Gesamtbild wird von dem zwischen 150 und 170 cm liegenden Stockmaß, dem langen Rücken und dem feinen Kopf abgerundet. Damit sind sie in der Regel etwas kleiner und weniger sportlich als Warmblüter, aber gleichzeitig auch nicht so kräftig wie ein Kaltblut.
Der Friese ist eine der beliebtesten Pferderassen weltweit und eignet sich mit seinem kräftigen Körperbau und dem edlen Erscheinungsbild auch hervorragend als Kutschpferd. Dabei kann er durchaus das doppelte seines eigenen Gewichts ziehen, was Zuglasten von mehr als einer Tonne ermöglicht.
Moderne Zuchtbemühungen gehen mittlerweile auch auf einen sportlicheren Typ hin, der sich zwar weniger für Springsport und Vielseitigkeit eignet, aber durchaus in der Dressur sein Können beweisen kann. Insbesondere seine hohe Vorderhandaktion lässt die Bewegungen dabei rollend erscheinen. Zudem sind die schwarzen Schönheiten herausragende Showpferde, die das Rampenlicht lieben und sich stets perfekt zu präsentieren wissen.
Am häufigsten findet sich der Friese aber im klassischen Freizeitreitsport, wo er seinem Reiter mit viel Freude und Lernbereitschaft ein zuverlässiger Begleiter ist. Dabei ist zu beachten, dass Friesen nicht zu schnell und zu stark in Aufrichtung geritten werden dürfen, da dies dem empfindlichen Rücken schadet. Auch ist er nicht immer einfach zu sitzen und für Anfänger eher ungeeignet.
In seiner Haltung ist der Friese recht anspruchsvoll und benötigt neben Kontakt zu Artgenossen auch genügend Raufutter und Bewegung. Die gründliche Pflege seines dichten Kötenbehangs und der darunter liegenden, empfindlichen Haut ist ebenso wichtig, damit es nicht zu Mauke kommt.
Auch ein korrekter, auf seinen Körperbau abgestimmter Beritt ist für den Erhalt der Gesundheit wichtig. Wird der empfindliche Rücken bereits in jungen Jahren zu stark belastet, sind schwere gesundheitliche Probleme und chronische Schmerzen die Folge. Auch später benötigt der Friese einen erfahrenen Reiter mit gutem Sitz und sollte nicht zu Reitschulzwecken von Anfängern genutzt werden.
In der Wachstumsphase kann es bei Friesen mitunter zu Kniescheibenproblemen kommen. Diese können aber mit Physiotherapie, sanftem Training oder alternativ mit einer Operation erfolgreich behandelt werden. Manchmal verwächst sich diese Patellaluxation auch, erfordert aber dennoch eine regelmäßige, tierärztliche Kontrolle.
Besonderheit des Friesen ist natürlich das imposante Erscheinungsbild mit kräftigerem Körperbau, schwarzem Fellkleid und wallenden Langhaar. Hinzu kommen elegante Bewegungen, die ihm insgesamt einen edlen, fast schon majestätischen Ausdruck verleihen. So wurde er über viele Jahrhunderte hinweg zu einer der beliebtesten Pferderassen weltweit.
Friesen sind nicht nur beliebte Freizeit-, Kutsch- und Showpferde, sondern wurden auch durch Film und Fernsehen berühmt. So hatten Vertreter der Rasse Auftritte in den Filmen "Die Chroniken von Narnia", "Eragon", "Die Tribute von Panem" und "Snow White and the Huntsman". Dabei begeistern sie mit ihrem majestätischen, fast schon märchenhaften Erscheinungsbild. Der Friesenhengst "Frederik the Great" ist ebenfalls sehr bekannt und wird in den USA sogar als das schönste Pferd der Welt bezeichnet.
Der Friese eine der ältesten Rassen Europas und auch eine der teuersten überhaupt. So kostet ein Friese im Durchschnitt 5.000 bis 15.000 Euro. Je nach Abstammung liegen die Preise aber sogar noch viel höher, insbesondere bei Zuchthengsten.
Friesen sind nicht nur eine der eindrucksvollsten Pferderassen dieser Welt, sondern auch eine der ältesten, beliebtesten und teuersten.
Seine Einsatzgebiete liegen im Bereich der klassischen Reitkunst, dem Showbusiness und dem Fahrsport. Dabei eignet er sich jedoch nicht für Anfänger und sollte nur von erfahrenen Reitern mit gutem Sitz geritten werden.
Auch seine Ausbildung und die Haltung gestaltet sich anspruchsvoll, weshalb der Friese kein Pferd für jedermann ist. Dafür ist er seinem Reiter aber treu ergeben und ein zuverlässiger Begleiter mit ausgeglichenem Charakter und hoher Lernbereitschaft.
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