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Lewitzer

Der Kopf und Hals eines braun-weiß gescheckten Lewitzer mit Halfter
Foto © hosphotos shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Lewitzer

Von Christin GroßmannDer Lewitzer ist vor allem durch seine rassetypische und sehr markante Tobioanoscheckung bekannt geworden und zählt zu den eher jungen Ponyrassen, deren Zuchtbeginn nur wenige Jahrzehnte zurückliegt.

Insbesondere der Bedarf an zuverlässigen Sport- und Freizeitponys in der DDR, führte zu einem erhöhten Zuchtaufkommen. Auch heute noch zählen die liebevoll Lewitzerschecke genannten Ponys zu den beliebtesten Ponyrassen in Deutschland, aber auch vielen anderen Ländern. 

 

Wo kommen die Lewitzer her?

Ursprünglich stammt der Lewitzer aus Mecklenburg-Vorpommern und entwickelte sich ab dem Jahre 1950 zu einer eigenständigen Ponyrasse. Vorher war die Zucht von Kleinpferden in Deutschland kaum verbreitet. Dieser Aspekt änderte sich mit dem erhöhten Bedarf an genügsamen Ponys für Sport, Freizeit, Transporte oder die landwirtschaftliche Bearbeitung kleiner Flächen in der ehemaligen DDR.

Zuchtmittelpunkt war das volkseigene Gut "Lewitz", welches sich in der Nähe von Neustadt-Glewe befindet. Grundlage für die Zucht dieser Rasse bildeten sieben gescheckte Ponys aus einer kleinen Population im Raum Teterow. Hauptsächlich Kinder und Jugendliche wussten den freundlichen Charakter und die Leistungsbereitschaft dieser Ponys zu schätzen. Aber auch das gescheckte Erscheinungsbild jener sieben Ponys löste Begeisterung bei den Kindern aus, weshalb der damalige Gutsdirektor Ulrich Scharfenorth die Zucht der ehemaligen DDR-Kleinpferde auf gescheckte Exemplare konzentrierte. Gezielte Einkäufe von Zuchtpferden mit der sogenannten Tobianoscheckung sowie die spätere Veredelung mit Arabern, Englischen Vollblütern und ausgewählten Ponyrassen prägte letztendlich das heutige Erscheinungsbild. Dieser Typ wurde in den Zuchtbüchern als Pinto-Typ Lewitzer vermerkt.

1971 wurde die Körung von Ponys, mit Ausnahme der Haflinger, in Deutschland untersagt, was zu einem herben Rückschlag in der Lewitzer-Zucht führte. Dank der Bemühungen des Gut Lewitz und seinem Leiter wurden die Körungen ab 1976 aber fortgesetzt und viel Kinder begeisterten sich dank des Lewitzer Ponys zunehmend für den Reit- und Fahrsport. Mit der Zeit begann sich das Interesse für diese tolle Ponyrasse auch international auszubreiten. Nach der Wiedervereinigung von Deutschland kam es jedoch wieder zu Rückschlägen in der Zucht, da das Gut Lewitz in Privatbesitz überging und der Zuchttierbestand verkauft wurde. Zum Glück widmeten sich in den letzten zwei Jahrzehnten auch andere Züchter diesen gutmütigen Kleinpferden, festigten den Bestand und sorgten weiterhin für die eigenständige Anerkennung als Ponyrasse.

 

Wie ist der Charakter eines Lewitzer?

Lewitzer Ponys sind freundlich und leicht im Umgang, sodass sie für Reitanfänger bestens geeignet sind. Dank hoher Lernbereitschaft und Gelehrigkeit lassen sie sich auch einfach ausbilden und sind ideale Freizeit- und Reitsportbegleiter für Kinder und Jugendliche. Durch die Veredelung mit Vollblütern und Arabern können die Lewitzerschecken aber durchaus auch temperamentvoll sein, was sie aber nur umso interessanter, insbesondere für anspruchsvolle Reiter macht.

Wie sieht ein Lewitzer aus?

Der Lewitzer ist ein typisches Kleinpferd mit 130 bis 148 cm Stockmaß, harmonischem Körperbau und ausgeglichenen Proportionen. Sein trockener Kopf wird von großen und klaren Augen, einer breiten Stirn und mittellangen Ohren ergänzt.

Hinzu kommen ein leicht konkaver Nasenrücken, eine ausreichende Ganaschenfreiheit und ein mittellanger Hals, der in schräg gelagerte Schultern mit optimaler Brustbreite und -tiefe übergeht. Markant ist auch der ausgeprägte Widerrist, die geschlossene Mittelhand, ausgeprägte Gelenke, gut geformte Hufe und die gut bemuskelte Kruppe.

Besonders typisch für die Lewitzer Ponys ist aber die Fellfärbung, welche eine Plattenscheckung (Tobianoscheckung) zum Zuchtziel hat. Diese ist unterschiedlich stark ausgeprägt und kann von fast einfarbigen Ponys mit weißen Abzeichen bis hin zu Schecken mit großen weißen Flecken reichen.

Für was ist der Lewitzer am besten geeignet?

Der Lewitzer ist vielseitig einsetzbar und fühlt sich im klassischen Reitsport und auch im Fahrsport sehr wohl. Er liebt es im Training gefördert zu werden und macht auch bei Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsturnieren eine tolle Figur. Dabei stellen sogar höhere Turnierklassen keine Schwierigkeit für diese talentierte Rasse dar. Wendigkeit, Nervenstärke, ein hohes Springvermögen und gute Gänge zählen hier definitiv zu den Stärken.

Junge Reiter nutzen den Lewitzer deshalb gerne als Einstiegspony für den Turniersport, gekrönt von vielen Erfolgen. Dank ihres gutmütigen Charakters sind sie zudem sehr häufig in Reitschule anzutreffen und sind ideale Freizeitbegleiter für Kinder, Jugendliche und leichte Erwachsene.

Wie ist die Haltung bei einem Lewitzer?

Die Haltung des Lewitzer gestaltet sich zwar unkompliziert, jedoch muss auf seine Leichtfuttrigkeit geachtet werden. Nur mit einer an die tägliche Auslastung angepasste Ernährung kann Erkrankungen wie Koliken vorgebeugt werden.

Rassetypische Erkrankungen sind bei diesen robusten Kleinpferden nicht bekannt, was auf die hervorragenden Zuchtbemühungen zurückzuführen ist. Ein Offenstall oder alternative Bewegung im Freien sind Voraussetzung für eine optimale Haltung, ebenso der Kontakt zu Artgenossen.

Lewitzer können ein durchaus ein Alter von 30 bis 40 Jahren erreichen, was vor der Anschaffung beachtet werden sollte!

 

 

Gibt es berühmte Lewitzer?

Die bekanntesten Lewitzer sind die Gründerväter Poncho B387 und Salto B 385, welche aus Teterow stammen und die beiden Hauptlinien der Zucht geprägt haben. Ebenso berühmt sind die ebenfalls aus Teterow stammenden Stammstuten Resi, Rosi, Liane, Rekja und Soligirl. Aber auch generell sind die Lewitzerschecken sehr bekannt und werden auf der Bundeslewitzerschau mit ihren Talenten und Fähigkeiten nur zu gerne vor Publikum präsentiert.

Wie viel kostet ein Lewitzer?

Der Lewitzer ist eine nicht stark verbreitete Kleinpferderasse, die nur als Schecke und auch nicht für kleinen Preis erhältlich ist. Ein Lewitzerschecke ist ab einem Kaufpreis von 3.000 Euro erhältlich, wobei für ein gut ausgebildetes Pony mit guter Abstammung durchaus 10.000 Euro und mehr bezahlt werden müssen. Gezüchtet werden Lewitzer fast ausschließlich in Deutschland, insbesondere ihrer ursprünglichen Heimat Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Zuchtgeschichte ist fast schon legendär, weshalb sie in ihrer Heimat auch als Kulturgut gelten. Zudem zeichnen sie sich durch eine enorme Reinheit und beste Gesundheit aus.

Vor der Kutsche beweist der Lewitzer enorme Kraft und kann Zuglasten von bis zu einer Tonne bewegen. Ebenso ist er nicht nur ein typisches Reitpony für Kinder und Jugendliche, sondern kann auch von leichten Erwachsenen mit rund 70 kg Gewicht geritten werden. Seine breit gefächerten Talente im Turniersport sind ebenfalls beachtlich und so ist er eine starke Konkurrenz für typische Reitsportponys und sogar manche Warm- und Vollblüter.

 

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