Nicht nur der Sattel muss beim Reiten richtig sitzen, auch beim Trensen gibt es einige wichtige Dinge zu beachten! Nur durch das richtige Trensen können Probleme beim Reiten vermieden und Zügelhilfen optimal gegeben werden. Außerdem garantiert der korrekte Sitz einer Trense mehr Sicherheit für den Reiter.
Pferd trensen Anleitung: Wie ein Pferd richtig aufgetrenst wird, wo das Gebiss liegen sollte und welche Trensenarten es gibt, erklärt der folgende Artikel.
Die Trense gehört ebenso wie Halfter und Sattel zur Grundausstattung eines Reitpferdes. Neben dem Begriff Trense sind auch die Bezeichnungen Zaumzeug und Reithalfter bekannt.
Die Trense besteht in der Regel aus einem Mundstück und verschiedenen, verstellbaren Riemen, die je nach Trensenarten auch unterschiedlich zusammengebaut sind.
Es gibt aber auch Trensen ohne Gebiss. Folgende Trensenarten sind im modernen Reitsport bekannt und werden auch häufig genutzt:
Die Englische Trense besteht aus einem oberhalb des Gebisses verlaufenden Nasenriemen, der mit einem Kinnriemen vor dem Gebiss kombiniert werden kann (Englisch kombinierte Trense). Dieser verleiht dem Mundstück zusätzliche Stabilität.
Die Druckverteilung erfolgt klassisch über den Zügel und leitet den Druck bei Hilfen über das Gebiss an den Nasenrücken weiter. Je schmaler der Nasenriemen ist, desto präziser werden die Hilfen weitergeleitet.
In seinem Aufbau ähnelt das schwedische Reithalfter dem englischen und kann ebenso mit einem Sperrriemen kombiniert werden. Jedoch wird der Nasenriemen beim Trensen mithilfe einer Umlenkrolle unterhalb des Kiefers verschlossen.
Diese wirkt wie ein Flaschenzug und erfordert einen sanften Umgang, damit nicht zu viel Druck entsteht. Diesen leitet die schwedische Trense ebenfalls über das Gebiss an den Nasenrücken weiter.
Eine mögliche Erweiterung bei dieser Trense ist der Kandarenzaum, der über einen zweiten Backenriemen verfügt. An diesem können beim Trensen das Kandarengebiss und die Unterlegtrense eingehängt werden, ebenso wie die zwei Zügelpaare.
Verschlossen wird der Kandarenzaum identisch wie die schwedische Trense, kombiniert mit einer Kinnkette, welche die Hebelwirkung der Anzüge begrenzt.
Bereits optisch stellt das mexikanische Reithalfter einen erheblichen Unterschied zu anderen Trensen dar.
Aber auch beim Trensen müssen einige wichtige Dinge beachtet werden. So überkreuzen sich über dem Nasenrücken zwei Riemen, deren Verbindung über eine Rosette und der Verschluss im Bereich der Kinngrube erfolgt.
Bei dieser Art der Verschnallung werden die Atemwege des Pferdes kaum blockiert. Deshalb wird die mexikanische Trense gerne beim Turniersport verwendet. Jedoch wirkt dieses Zaumzeug nicht so scharf wie zum Beispiel die Englische Trense.
Eine lockere Verschnallung ist bei diesem Zaumzeug Voraussetzung, um Druck und Reibung zu vermeiden.
Das Hannoveranische Reithalfter verfügt lediglich über eine Einheit, die aus Kinn- und Nasenriemen besteht. Die Verschnallung erfolgt beim Trensen des Pferdes vor dem Gebiss und das Nasenband liegt relativ weit vorne.
Wird beim Trensen zu fest verschnallt, erfolgt ein erhöhter Druck auf die Nasenspitzenknochen, was im schlimmsten Fall zu Brüchen führen kann.
Damit der Hannoveranische Reithalfter passend auf dem Nasenrücken des Pferdes ist, müssen zwischen Nüstern und Nasenriemen immer vier Finger breit Platz bleiben. Unter den Nasenriemen sollten jeweils zwei Finger passen, damit dieser nicht zu stramm verschnallt ist.
Die Druckweitergabe an den Nasenrücken erfolgt hier sehr präzise und erfordert erfahrene Hände. Dafür liegt das Gebiss immer sehr ruhig und der Kiefer wird stabilisiert.
Diese Trense spart wichtige Gesichtsnerven beim Pferd aus und wird an den jeweiligen Pferdekopf angepasst. Beim Trensen muss auf diesen korrekten Sitz geachtet werden.
Bei dieser Trense können die Zügel am Zaum mit seitlichen Ringen verbunden (Sidepull). Beim Trensen erfolgt die Verschnallung auf verschiedene Arten, die letztendlich auch über die Einwirkung des Drucks entscheiden. Diese ist dann entweder über das Kinn, das Genick oder den Nasenrücken möglich.
Es gibt noch weitere verschiedene Arten von gebisslosen Zäumungen. Neben dem Sidepull gibt es das Hackamore, das Glücksrad oder LG Raum, Bitless Bridle und das Basal sowie weitere gebisslose Arten.
Das Gebiss der Trense liegt im Bereich des Diastemas, der einen zahnfreien Bereich im Unterkiefer darstellt. Es sollte dem Pferd gut passen, die Passform kann ein Berater beurteilen oder der Zahnarzt deines Pferdes.
Ein Gebiss sollte nicht zu dick oder zu dünn sein, nicht zu groß oder zu klein. Darüber hinaus muss das Gebiss für die Art der Trense geeignet sein. Auch die Gebissringe sollten zur Trense passen.
Wer noch gar keine Erfahrungen mit dem Auftrensen eines Pferdes hat, der kann zunächst das Anlegen eines Halfters üben. Da dieses kein Gebiss hat, gestaltet sich das Aufhalftern etwas einfacher als ein Pferd zu trensen. Zudem ist das Halfter ein wichtiger Bestandteil der Pferdeausrüstung und wird beim Putzen oder beim Führen des Pferdes benötigt.
Nachdem das Aufhalftern geübt wurde, kommt hier eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung, um das Pferd zu trensen.
Das Pferd zu trensen erfordert Feingefühl und sollte zunächst mithilfe eines Halfters geübt werden. Bevor mit dem Pferd mit dem Trensen begonnen wird, sollte es natürlich geputzt werden, um Reibung durch Staub im Fell zu vermeiden.
Je nach verwendeter Trensenart unterscheidet sich das Trensen, wobei sich die Unterschiede hauptsächlich auf die Verschnallungen beziehen. Das Trensengebiss wird beim Pferd in den zahnfreien Bereich des Pferdemauls geschoben. Dabei ist Vorsicht gefragt, um die Zähne nicht zu beschädigen.
Reiten lernen und auf dem Pferd tolle Abenteuer erleben. Reiten fördert den Muskelaufbau, steigert die Kondition und festigt die Beziehung zum Pferd.
Wer nach einer guten Reitschule sucht, sollte sich ausreichend Zeit nehmen, um die verschiedenen Angebote in seiner Region miteinander zu vergleichen. Das ist besonders wichtig, wenn Du gerade erst mit dem Reiten anfangen willst. Hier erfährt Du alles über Reitschulen.