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Reitabzeichen als Beleg für dein Können

Reiterin auf Pferd in der Sprungphase beim Springreiten auf Reitplatz
Foto © hightowernrw shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

In kleinen Schritten lernt es sich am besten – dieser Grundsatz gilt auch für das Reiten lernen. Das System der Reitabzeichen leitet Reiter, Fahrer und Voltigierer an, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten von Abzeichen zu Abzeichen auszubauen.

Ziel ist es, auf jedem Ausbildungsniveau eine solide Basis zu schaffen und zur Weiterbildung zu motivieren.

Der folgende Text konzentriert sich auf die Reitabzeichen der FN und gibt einen umfassenden Überblick zu deren Reihenfolge, Inhalten, Bedeutung und Erwerb.

Reitabzeichen: die aktuelle Systematik

Im Jahr 2014 änderte die Deutsche Reiterliche Vereinigung, kurz FN – Fédération Équestre Nationale – das System ihrer Reitabzeichen (RA). Die Abzeichen sind nun von 10 (am leichtesten) bis 1 (am schwersten) gestaffelt. Die Inhalte der einzelnen Abzeichen hat die FN detailliert festgelegt und beschrieben.

Manche Prüfungsbezeichnungen verschwanden im Zuge der Systemumstellung. Aus dem „Steckenpferd“ wurde das Abzeichen RA 10, aus dem „Kleinen Hufeisen“ das RA 8, aus dem „Großen Hufeisen“ das RA 7. Stationsprüfungen, bei denen Theoriewissen praktisch umgesetzt wird, ersetzen die vorherigen Theorieprüfungen.

Bei den für die Turnierzulassungen relevanten Abzeichen gab es ebenfalls Veränderungen. So wurde aus dem „Kleinen Reitabzeichen“, auch als „Deutsches Reitabzeichen Klasse IV“ bekannt, das RA 5. Das ehemalige DRA Klasse III entspricht dem heutigen RA 4, das DRA Klasse II dem RA 2 und das DRA Klasse I dem RA 1.

Reitabzeichen 10 bis 6: vom Reiteinstieg bis zur soliden Grundausbildung

Die Abzeichen 10 bis 6 sind dafür gedacht, Kinder, Jugendliche und Reitanfänger von den Anfängen bis zu einer soliden Grundausbildung und ersten Turnierreife anzuleiten. Die Prüfungsreihenfolge ist beliebig und es müssen auch nicht alle Abzeichen erworben werden.

Vor der jeweiligen Prüfung muss ein Vorbereitungslehrgang besucht werden. Es gibt weder Altersvorgaben noch Prüfungsnoten – entweder wird die Prüfung bestanden oder nicht bestanden. Die Prüfungen können mehrfach wiederholt werden.

Reitabzeichen 5 bis 1: vom ersten Turnier bis zu schweren Prüfungen

Für Turnierreiter ist das Reitabzeichen 5 Pflicht. Mit diesem Abzeichen kann die Einstufung in Leistungsklasse 6 erfolgen, die wiederum Voraussetzung für eine Jahresturnierlizenz und die Teilnahme an LPO-Turnieren ist. LPO steht für Leistungs-Prüfungs-Ordnung und bezeichnet das deutsche Regelwerk des leistungsorientierten Turniersports. Der Reiter kann dann in den Klassen E und A starten.

Für die Reiter gibt es bei den Abzeichen 5 bis 1 keine Altersbegrenzung. Für die Pferde gilt ein Mindestalter – beim RA 5 und beim RA 4 liegt es bei 5 Jahren, bei den folgenden Prüfungen teilweise höher. Außerdem muss der Ausbildungsstand des Tieres den Prüfungsanforderungen entsprechen.

Die Abzeichen 5 bis 1 müssen der Reihenfolge nach erworben werden. Der Besuch eines Vorbereitungslehrgangs ist Pflicht. Notwendig ist auch die Mitgliedschaft in einem Pferdesportverein. Dieser muss einem Landes- beziehungsweise Anschlussverband der FN angehören.

Die Abzeichen 5 bis 3 können auch disziplinspezifisch in Dressur, Springen oder Gelände abgelegt werden; die Abzeichen 2 und 1 in Dressur oder Springen – oder durch Turniererfolge.

Was muss man für die Reitabzeichen können?

Die Abzeichen führen wie ein roter Faden durch die reiterliche Ausbildung. Die Prüfungsinhalte hängen davon ab, welches Abzeichen erworben werden soll. Den Anfang bildet das RA 10, bei dem noch an der Longe oder mit Führzügel geritten wird. Beim RA 7 ist dann der leichte Sitz gefordert und beim RA 6 werden niedrige Sprünge sowie E-Dressuraufgaben verlangt.

Beim schwersten Abzeichen, dem RA 1, sind eine Dressurprüfung der Klasse M auf Kandare und eine Stilspringprüfung der Klasse M* zu absolvieren – bei einer disziplinspezifischen Prüfung sind die Anforderungen noch höher. Auch das geforderte theoretische Wissen wird mit jeder Abzeichenprüfung komplexer.

Welches Reitabzeichen macht man als Erstes?

Den Einstieg in die Abzeichen bildet das RA 10. Die Prüfung ist für Einsteiger und Anfänger konzipiert – mit entsprechend angepassten Anforderungen.

Was muss man für das erste Reitabzeichen können?

Das RA 10 besteht aus einer Prüfung im praktischen Reiten und den Stationsprüfungen. Geritten wird an der Longe oder hintereinander mit Führzügel. Das Reiten kann mit und/oder ohne Sattel erfolgen. Geprüft werden die Gangarten Schritt und Trab. Beim Trab kann sowohl das Leichttraben als auch das Aussitzen abgefragt werden.

Die Stationsprüfungen beinhalten grundlegende Aufgaben und Fragen zur Pferdepflege und zur Ausrüstung. Es geht um das Putzen inklusive Schweif- und Hufpflege, die Versorgung des Pferdes nach dem Reiten und um die Mithilfe beim Satteln und Aufzäumen. Geprüft werden auch die Verhaltensweisen bei der Annäherung ans Pferd und beim Führen, das punktgenaue Anhalten, das Anbinden und Verhaltensregeln im Stall.

Wie bekomme ich das Goldene Reitabzeichen?

Im Gegensatz zu allen anderen Abzeichen wird das Goldene Reitabzeichen nicht im Rahmen einer Prüfung erworben, sondern durch sportliche Erfolge erlangt. Grundsätzlich sind 10 Siege auf S-Niveau erforderlich. Die Ausbildungsprüfungsverordnung, kurz APO, nennt die genauen Bedingungen.

Die Erfolge können aus einer Disziplin, also aus einem der Bereiche Dressur, Springen oder Vielseitigkeit stammen. Es ist auch möglich, zwei Disziplinen zu kombinieren.

Wurden die geforderten Turniererfolge erzielt, richtet der Bewerber einen Verleihungsantrag an Landesverband oder Landeskommission. Abzeichen und Urkunde werden von der FN ausgehändigt.

Welches Abzeichen brauche ich beim Turnier für welche Leistungsklasse?

Wer an LPO-Turnieren teilnehmen möchte, benötigt das RA 5, das zur Einstufung in die Leistungsklasse 6 berechtigt. Für eine Einstufung in die schwerere Leistungsklasse 5 ist dann das RA 4 erforderlich – und so weiter.

Die Einstufung in die jeweilige Leistungsklasse hängt vom abgelegten Abzeichen, von den Turniererfolgen der vorangegangenen Saison oder von speziellen Qualifikationen ab, wie zum Beispiel einer Ausbildung zum Pferdewirt Schwerpunkt Reiten.

Die Pferdeführerscheine als Nachfolger von Basispass und Reitpass

Im Jahr 2020 wurde aus dem Basispass Pferdekunde der Pferdeführerschein Umgang und aus dem Reitpass der Pferdeführerschein Reiten.

Beim Pferdeführerschein Umgang geht es um Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Pferden sowie um die Haltung, Fütterung und Gesundheit der Tiere. Geprüft werden Theorie und Praxis. Dieser Führerschein ist für jeden interessant, der mit Pferden zu tun hat – nicht nur für Reiter. Wichtig: Der Pferdeführerschein Umgang ist Voraussetzung für das RA 5.

Beim Pferdeführerschein Reiten geht es um das sichere Reiten und Ausreiten in Theorie und Praxis. Prüflinge müssen mindestens 10 Jahre alt sein, den Pferdeführerschein Umgang besitzen und ein Pferd in allen Grundgangarten reiten können.

FAZIT

Für jeden Ausbildungsstand gibt es eine passende Prüfung. Die Abzeichen eignen sich deshalb nicht nur für Turnierreiter, die eine höhere Leistungsklasse erreichen wollen. Ebenso hilfreich sind sie für jeden Pferdeliebhaber, der ohne Druck eine solide Grundausbildung anstrebt, um das Reiten richtig genießen zu können.

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