Pferde wälzen sich gerne im Dreck und sind dementsprechend öfters dreckig. Das dürfen sie natürlich auch! Dennoch ist das regelmäßige Putzen von Fell und Hufen wichtig, um die natürliche Abwehrfunktion der Pferdegesundheit zu stärken.
Ein Pferd putzen erfordert jedoch einiges Feingefühl und die richtige Ausrüstung.
Durch das gründliche Putzen des Fells wird das Reiben vom Sattel oder anderer Ausrüstung und die dementsprechende Entstehung von Druckstellen verhindert. Zudem kann beim Putzen die Haut auf Verletzungen, Infektionskrankheiten, Zeckenbefall oder Schwellungen untersucht werden.
Die Reinigung der Hufe ist ebenso wichtig, um Infektionen und Verletzungen vorzubeugen. Hier ist besonders darauf zu achten, dass sich keine Fremdkörper in den Hufen, wie z.B. Steine, befinden.
Ein Pferd putzen ist aber nicht nur gut für die Gesundheit, sondern macht auch jede Menge Spaß und fördert durch gratis Massagen die Bindung zwischen Tier und Reiter.
Ein fremdes Pferd zu beginn der Beziehung zu putzen ist sinnvoll, um einen ersten Eindruck von dessen Charakter und Verhalten zu bekommen. Zumal das Pferd dich selbst dann kennen lernt und die Beziehung gleich positiv startet.
Wer ein Pferd richtig putzen möchte, benötigt eine entsprechende Ausrüstung. Hier eine kleine Pferde Putzzeug Erklärung:
Ein Striegel dient dem Lösen von Grobschmutz aus dem Fell, wobei dicke Verkrustungen am besten mit einem genoppten Metallstriegel oder einem Federstriegel gelöst werden. Diese können aufgrund ihrer harten Materialzusammensetzung aber nur an muskulösen Stellen eingesetzt werden.
Für empfindlichere Stellen am Kopf oder an den Beinen sind Gummi- und Plastikstriegel oder Nadelstriegel zu empfehlen. Letztere kommen auch gerne beim Fellwechsels zum Einsatz.
Ebenfalls in jede Putzkiste gehört die Kardätsche, eine große Bürste mit dichten, aber weichen (Natur-)Borsten. Sie nimmt sehr viel gelösten Staub, Haare und Schmutz auf und entfernt diese somit zuverlässig aus dem Fell. Eine Kardätsche mit etwas härteren Borsten kann zudem die Durchblutung fördern.
Im Gegensatz zur Kardätsche besitzt die Wurzelbürste dicke und feste (Synthetik-)Borsten. Sie kann auch nass verwendet werden und wird in der Regel für die Pflege von Schweif, Mähne sowie Beinen und Hufen verwendet.
Bei der Pflege von der Mähne und dem Schweif sollte man auf ein Mähnenspray zurück greifen, um möglichst widerstandslos bürsten zu können. Es gilt, dass es für den Schweif besser ist, wenn dieser per Hand verlesen wird und nicht mit einer Bürste bearbeitet wird. Schweifhaare brauchen lange um nachzuwachsen.
Der Hufkratzer ist ein handliches Gerät mit Metallpicker und einer harten Bürste, mit dem die Hufe zuverlässig von Steinen und Schmutz befreit werden. Mithilfe von Huffett und einem Pinsel werden die Hufe in regelmäßigen Abständen zusätzlich gepflegt.
Ein grob gezinkter Kamm oder eine Wurzelbürste sind hervorragend für die Pflege von Mähne und Schweif geeignet.
Mit einem feuchten Schwamm oder einem weichen Tuch können die empfindlichen Nüstern und die Augen sanft gesäubert werden. Auch sie gehören zum Putzzeug fürs Pferd.
Mit einer feinen Glanzbürste mit Lammfell wird das Fell des Pferdes buchstäblich auf Hochglanz gebracht.
Eine Schmusebürste wird häufig mit Borsten aus Ziegenhaar gefertigt und ist ein echtes Verwöhnprogramm für empfindliche Stellen.
Neben der optimalen Ausrüstung kommt es natürlich auch auf die richtige Reihenfolge beim Pferd putzen an:
Die benötigte Zeit um ein Pferd zu putzen hängt natürlich in erster Linie vom Verschmutzungsgrad ab. Im Schnitt kann aber immer von einer halben Stunde Putzdauer ausgegangen werden.
Ein Pferd sollte täglich geputzt werden, insbesondere vor und nach dem Reiten. Die Hufe sollten zusätzlich nach jedem Aufenthalt im Freien kontrolliert werden, um Verletzungen vorzubeugen. Zu häufiges oder intensives Putzen schädigt jedoch den Fettfilm des Fells und zerstört so den natürlichen Hautschutz.
Die Fellpflege beim Pferd im Winter gestaltet sich aufgrund des dickeren Winterfells natürlich immer etwas schwieriger. Striegel und Bürsten mit dicken Borsten sind hier am effektivsten. Zusätzlich kann warmes Wasser gezielt verwendet werden, um verkrustete Stellen optimal zu lösen.
Ebenso wie das dichte Winterfell lässt sich auch nasses Fell schwieriger putzen. Außerdem darf in diesem Fall nicht zu viel Druck angewandt werden, da die aufgeweichte Haut sonst geschädigt werden könnte.
as energetische Pferd putzen orientiert sich den Methoden der traditionellen chinesischen Medizin, unter Beachtung der Akupunktur-Meridian-Massage. Dabei werden die wichtigsten Meridiane durch Berührung mit Energie aufgeladen, beziehungsweise vorhandener Druck gleichmäßig verteilt.
Ein Pferd, welches das Putzen genießt, wirkt sehr entspannt, hat einen gesenkten Hals, halb geschlossene Augen, entlastet seine Hinterbeine und lässt die Unterlippe locker nach unten hängen. Drückt ein Pferd beim Putzen jedoch den Rücken weg, hält nicht still, scharrt mit den Hufen oder beißt sogar, kann von Entspannung keine Rede sein. Dann scheint irgendein Problem vorzuliegen, sei es mangelndes Vertrauen, das Einfordern von Aufmerksamkeit und Leckereien oder Schmerzen. Bevor der Reiter weitermacht, sollte der genauen Ursache auf den Grund gegangen werden.
Verhalten und eventuelle Ursachen:
Doch nicht immer sind die Anzeichen für Unbehagen so eindeutig: Streckt das Pferd während dem Putzen zum Beispiel die Zunge raus, kann dies ebenfalls ein Hinweis auf Verspannungen oder Blockaden sein, die ein Tierarzt oder Osteopath behandeln sollte. Auch das ständige Gähnen kann ein Zeichen für Erkrankungen oder Schmerzen sein und sollte abgeklärt werden.
Das Pferd putzen ist also viel mehr als lediglich Fell und Hufe von Schmutz zu befreien. Es dient der Bindung, stärkt Vertrauen und beugt Infektionen und Erkrankungen vor. Zudem kann das Pferd regelmäßig auf Verletzungen oder Zeckenbefall überprüft werden und erhält zusätzlich eine gratis Massage.