Erstveröffentlichung am 08.12.2023 - Das Pferd als verlässlichen, nervenstarken Partner an seiner Seite und unter dem Sattel zu haben, ist der Traum jedes Reiters und Pferdebesitzers. Durch Gelassenheitstraining für Pferde wird die vertrauensvolle Zusammenarbeit gestärkt.
Im Alltag erleben Pferde viele für ein Fluchttier furchteinflößende Dinge. Flatternde Absperrbänder, fliegende Bälle, knatternde Motorräder und Reflexionen von Fahrrädern oder Autos sind nur einige Beispiele. Für die Sicherheit von Mensch und Tier ist es wichtig, auf solche Momente vorbereitet zu sein. Denn eine kopflose Flucht, möglicherweise über befahrene Straßen hinweg, birgt hohe Verletzungsrisiken und kann sogar lebensgefährlich werden.
Beim Gelassenheitstraining für Pferde lernen die Tiere, in vielen Schrecksituationen cool zu bleiben und Vertrauen in die Einschätzung des Menschen zu entwickeln. Alle, die mit Pferden umgehen, haben es schon erlebt: Sieht ein Pferd einen unbekannten Gegenstand, richtet es sich auf, spannt den Körper an und versucht abzuschätzen, ob ihm Gefahr droht – eine ungemütliche Situation.
Nun gibt es drei Möglichkeiten, was passieren kann:
Übungen für das Gelassenheitstraining von Pferden lassen sich gut selbst durchführen. Sicherheit ist wichtig – daher sollten Handschuhe und festes Schuhwerk getragen werden. Das Pferd ist am besten an einem gut sitzenden Halfter mit dickem Führstrick oder einer Longe zu halten.
Weitere Grundregeln des Gelassenheitstrainings für Pferde:
Jedes Gelassenheitstraining von Pferden hat das Ziel, die Toleranzgrenze des Pferdes zu erhöhen und Vertrauen zum Menschen aufzubauen. Je gelassener ein Pferd mit unbekannten oder plötzlich auftretenden Reizen umgeht, desto mehr Freude haben auch Reiter, Pfleger und Besitzer am Tier.
Zahlreiche Gegenstände aus Alltag, Keller oder Baumarkt eignen sich hervorragend als Trainingsobjekte. Hier einige Ideen, wie sich normale Gegenstände für verschiedene Gelassenheitsübungen nutzen lassen:
Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Auch Musik aus dem Radio oder ein aufgeblasenes Kinderplanschbecken können hilfreich sein, um die Gelassenheit zu trainieren. Wichtig ist nur, das Pferd nicht zu überfordern, Panikattacken zu vermeiden und stets auf die Sicherheit von Mensch und Pferd zu achte
Gelassenheit in Alltagssituationen lässt sich allein oder gemeinsam mit Stallkollegen trainieren. Aufgabe kann es beispielsweise sein, das Pferd
Am Boden liegende Gegenstände, plötzliche Bewegungen, im Wind flatternde Planen und unerwarteter Lärm sorgen erfahrungsgemäß für die größten Schreckmomente. Das ist beim Gelassenheitstraining vom Pferd zu berücksichtigen.
Wichtig beim Gelassenheitstraining von Pferden ist, dass der Mensch
Lob ist – nicht nur – beim Gelassenheitstraining von Pferden sehr wichtig. Dabei ist auf den richtigen Zeitpunkt zu achten. Jede Bewegung auf das Trainingsobjekt zu wird sofort belohnt, ein Zurückweichen nicht. Hilfreich kann es sein, den „heiklen“ Bereich nah am Trainingsgegenstand zunächst selbst zu betreten, um die Ungefährlichkeit zu signalisieren. Ob mit Stimme, durch Streicheln und Klopfen oder mit Leckerlis belohnt wird, ist dabei egal. Futter oder Leckerlis könne auch direkt auf dem Gegenstand platziert werden.
Will man das Pferd zum Beispiel an eine raschelnde Plastiktüte gewöhnen, kann man diese über die Reitplatzeinzäunung hängen. Nun soll das Tier sich der Tüte nähern und sie beschnuppern. Bleibt das Pferd ruhig, wird im nächsten Schritt die Plastiktüte in die Hand genommen und das Pferd damit berührt. Die Berührung erfolgt zuerst an der Schulter, danach am Rücken und zum Schluss an Hals und Kopf. Dabei an das Loben denken! Das Gelassenheitstraining vom Pferd wird immer mit einer erfolgreich absolvierten Übung beendet.
Grundsätzlich gilt: Die Erfolgsfaktoren für ein gelungenes Gelassenheitstraining von Pferden sind Zeit, Geduld, eine ruhige Ausstrahlung des Menschen und viele Wiederholungen.
Ein gelassenes Pferd ist häufig das Ergebnis mühsamer Arbeit. Denn jedes Pferd ist erst einmal ein Fluchttier. Bei Gefahr greift es nicht an und bleibt auch nicht stehen, sondern läuft davon – so geben es die Instinkte vor. In freier Wildbahn mag das sinnvoll sein, aber nicht im Zusammenleben mit dem Menschen.
Das Gelassenheitstraining von Pferden in sicherer Umgebung, also zunächst auf dem Reitplatz oder in der Reithalle, kann in vielen Fällen das unkontrollierte Flüchten in handhabbares Verhalten umlenken. Beim Gelassenheitstraining von Pferden lernen die Tiere, dass sie sich auf die Einschätzung des Menschen verlassen können. Der Mensch entscheidet, ob Gegenstände und Situationen gefährlich sind oder nicht. Durch das Durchspielen vieler potenziell angsteinflößender Situationen lernen die Vierbeiner beim Gelassenheitstraining für Pferde, sich am Menschen zu orientieren, anstatt kopflos die Flucht zu ergreifen.
Letztendlich ist allen geholfen, wenn ein Pferd auf neue Situationen entspannt reagiert. Gelassenheitstraining für Pferde hilft dabei, unnötigen Stress und Gefahrensituationen zu vermeiden.
Hinter dem Begriff Bodenarbeit verbergen sich verschiedene Aktivitäten mit dem Pferd. Welche das sind, erfährst du hier.