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Gelassenheitstraining für Pferde: Übungen gegen den Schreck

Eine Zeichnung von einem braunen Pferd, das vor einem Menschen mit vier Luftballons steht
Foto © trabland-Peter Schmitz.com
Inhaltsverzeichnis

Das Pferd als verlässlichen, nervenstarken Partner an seiner Seite und unter dem Sattel zu haben, ist der Traum jedes Reiters und Pferdebesitzers. Durch Gelassenheitstraining für Pferde wird die vertrauensvolle Zusammenarbeit gestärkt.

Im Alltag erleben Pferde viele für ein Fluchttier furchteinflößende Dinge. Flatternde Absperrbänder, fliegende Bälle, knatternde Motorräder und Reflexionen von Fahrrädern oder Autos sind nur einige Beispiele. Für die Sicherheit von Mensch und Tier ist es wichtig, auf solche Momente vorbereitet zu sein. Denn eine kopflose Flucht, möglicherweise über befahrene Straßen hinweg, birgt hohe Verletzungsrisiken und kann sogar lebensgefährlich werden.

 

Gelassenheitstraining mit Pferden selber machen - Grundregeln

Beim Gelassenheitstraining für Pferde lernen die Tiere, in vielen Schrecksituationen cool zu bleiben und Vertrauen in die Einschätzung des Menschen zu entwickeln. Alle, die mit Pferden umgehen, haben es schon erlebt: Sieht ein Pferd einen unbekannten Gegenstand, richtet es sich auf, spannt den Körper an und versucht abzuschätzen, ob ihm Gefahr droht – eine ungemütliche Situation.

Nun gibt es drei Möglichkeiten, was passieren kann:

  •  Ordnet das Pferd die Situation als uninteressant ein, entspannt es sich.
  •  Bei mutmaßlicher Gefahr wird es sich bestenfalls laut prustend und tänzelnd im großen Bogen um den Gegenstand herumbewegen – oder panisch flüchten.
  •  Siegt die Neugier, geht das Pferd langsam näher an den Gegenstand heran, um ihn zu betrachten, zu beschnuppern oder dagegenzutreten. Diese Neugier lässt sich hervorragend für das Gelassenheitstraining vom Pferd nutzen.

Übungen für das Gelassenheitstraining von Pferden lassen sich gut selbst durchführen. Sicherheit ist wichtig – daher sollten Handschuhe und festes Schuhwerk getragen werden. Das Pferd ist am besten an einem gut sitzenden Halfter mit dickem Führstrick oder einer Longe zu halten.

Gelassenheitstrainings für Pferde - Weitere Grundregeln

Weitere Grundregeln des Gelassenheitstrainings für Pferde:

  •  Ruhe und Sicherheit ausstrahlen.
  •  Immer zwischen dem Übungsgegenstand und dem Pferd stehen, um bei einem Wegspringen des Tieres nicht umgerannt zu werden.
  •  Mit geringem Schwierigkeitsgrad starten.
  •  Angsteinflößende Gegenstände gemeinsam mit dem Pferd entdecken und sie nicht einfach nur ignorieren.
  •  Erst, wenn das Tier eine geübte Situation gut meistert, die Intensität nach und nach steigern.
  •  Mit Geduld und in vielen kleinen Schritten üben; niemals mit Zwang, Druck oder Gewalt.
  •  Auf Einzelübungen kann ein ganzer Übungsparcours folgen.
  •  Besonders schwierig sind Übungen, bei denen beispielsweise Flatterband an Longiergurt oder Sattel befestigt wird – hier kann sich das Pferd dem Angstauslöser nicht entziehen.

Jedes Gelassenheitstraining von Pferden hat das Ziel, die Toleranzgrenze des Pferdes zu erhöhen und Vertrauen zum Menschen aufzubauen. Je gelassener ein Pferd mit unbekannten oder plötzlich auftretenden Reizen umgeht, desto mehr Freude haben auch Reiter, Pfleger und Besitzer am Tier.

Gelassenheitstraining mit Pferden - Ideen und Gegenstände

Zahlreiche Gegenstände aus Alltag, Keller oder Baumarkt eignen sich hervorragend als Trainingsobjekte. Hier einige Ideen, wie sich normale Gegenstände für verschiedene Gelassenheitsübungen nutzen lassen:

  •  Plastikplane oder Duschvorhang auf den Boden legen
  •  Absperrband als Vorhang nutzen
  •  Luftballons an einen Sprungständer binden, sodass sie sich im Wind bewegen
  •  Plastiktüte an eine Gerte binden
  •  einen aufgespannten Regenschirm auf den Boden legen
  •  Schwimmnudeln so an Sprungständern befestigen, dass sie schräg nach oben zeigen, und damit eine Gasse bilden
  •  Fahnen in den Boden stecken
  •  Schals an einen Sprungständer binden
  •  leere Blechdosen oder Plastikflaschen in einen Sack stecken, zubinden und das Pferd die bei Bewegung entstehenden Geräusche erkunden lassen

Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Auch Musik aus dem Radio oder ein aufgeblasenes Kinderplanschbecken können hilfreich sein, um die Gelassenheit zu trainieren. Wichtig ist nur, das Pferd nicht zu überfordern, Panikattacken zu vermeiden und stets auf die Sicherheit von Mensch und Pferd zu achte

 

Gelassenheitstraining mit Pferden - Übungen

Gelassenheit in Alltagssituationen lässt sich allein oder gemeinsam mit Stallkollegen trainieren. Aufgabe kann es beispielsweise sein, das Pferd

  •  unter Flatterbändern hindurchzuführen,
  •  über Planen hinweggehen zu lassen,
  •  an Fahnen und Regenschirmen vorbeizuführen,
  •  durch eine Gasse aus Sprungständern mit Schals oder Poolnudeln zu lotsen,
  •  an vorbeifahrende Fahrräder sowie an Kinderwagen oder Rollstühle zu gewöhnen.

Am Boden liegende Gegenstände, plötzliche Bewegungen, im Wind flatternde Planen und unerwarteter Lärm sorgen erfahrungsgemäß für die größten Schreckmomente. Das ist beim Gelassenheitstraining vom Pferd zu berücksichtigen.

Wichtig beim Gelassenheitstraining von Pferden ist, dass der Mensch

  •  sich mit dem Pferd langsam dem Trainingsgegenstand nähert,
  •  auf eine entspannte Körperhaltung achtet,
  •  den Führstrick locker und spannungsfrei hält,
  •  das Pferd um den Gegenstand herumgehen lässt,
  •  den Abstand zum Trainingsobjekt immer weiter verringert,
  •  Pausen ohne erneute Abstandsvergrößerung zulässt,
  •  das Pferd für jeden kleinen Schritt in die gewünschte Richtung lobt.

Lob ist – nicht nur – beim Gelassenheitstraining von Pferden sehr wichtig. Dabei ist auf den richtigen Zeitpunkt zu achten. Jede Bewegung auf das Trainingsobjekt zu wird sofort belohnt, ein Zurückweichen nicht. Hilfreich kann es sein, den „heiklen“ Bereich nah am Trainingsgegenstand zunächst selbst zu betreten, um die Ungefährlichkeit zu signalisieren. Ob mit Stimme, durch Streicheln und Klopfen oder mit Leckerlis belohnt wird, ist dabei egal. Futter oder Leckerlis könne auch direkt auf dem Gegenstand platziert werden.

Will man das Pferd zum Beispiel an eine raschelnde Plastiktüte gewöhnen, kann man diese über die Reitplatzeinzäunung hängen. Nun soll das Tier sich der Tüte nähern und sie beschnuppern. Bleibt das Pferd ruhig, wird im nächsten Schritt die Plastiktüte in die Hand genommen und das Pferd damit berührt. Die Berührung erfolgt zuerst an der Schulter, danach am Rücken und zum Schluss an Hals und Kopf. Dabei an das Loben denken! Das Gelassenheitstraining vom Pferd wird immer mit einer erfolgreich absolvierten Übung beendet.

Grundsätzlich gilt: Die Erfolgsfaktoren für ein gelungenes Gelassenheitstraining von Pferden sind Zeit, Geduld, eine ruhige Ausstrahlung des Menschen und viele Wiederholungen.

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