Erstveröffentlichung am 16.10.2022 - Anscheinend haben in den letzten Jahren immer mehr Pferde mit Atemwegserkrankungen zu kämpfen. Die staubige heiße Luft der vergangenen Sommer mag dazu beigetragen haben. Aber ganz gleich aus welchem Grund Dein Pferd hustet oder Nasenausfluss hat: Es wäre ein großer Fehler, solche Atemwegssymptome zu ignorieren.
Aus einer unbehandelten Bronchitis kann sich unter Umständen COB (Chronisch Obstruktive Bronchitis). Schlimmstenfalls entsteht sogar die sogenannte „Dämpfigkeit“ (Lungenemphysem). Mit einem Inhalator für Pferde sorgst Du dafür, dass belastende Partikel wie Staub oder Schimmelsporen leichter ausgeschieden und festsitzender Schleim verflüssigt werden kann. Das klappt aber nur, wenn Du ihn richtig verwendest.
Wenn Dein Pferd erste Anzeichen einer Atemwegserkrankung zeigt, kannst Du mit Inhalationen von medizinischer Kochsalzlösung nichts falsch machen. Das enthaltene Salz verflüssigt festsitzende Sekrete und wirkt bis zu einem gewissen Grad gegen schädliche Pilzsporen. Es kann sogar bestimmte Bakterien oder Viren bei ihrer Vermehrung behindern. Wenn die leichten Symptome nicht innerhalb von drei bis vier Tagen verschwinden, solltest Du aber einen Tierarzt kommen lassen. Der wird Dir zwar zu weiteren Inhalationen raten, aber zusätzlich noch ein schleimlösendes Medikament oder ein Antibiotikum verordnen.
Falls Dein Pferd in einem geschlossenen Stall steht, lohnt es sich, den Inhalator auch zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen einzusetzen. Pferde in Boxenhaltung sind den größten Teil des Tages einer starken Feinstaubbelastung ausgesetzt: Mit jedem Schritt wirbeln sie Staub aus der Einstreu auf und atmen beim Fressen Schimmelsporen oder andere feine Schmutz- und Staubpartikel ein. Hinzu kommt die Belastung der Bronchien und Lungen durch die Ammoniakdämpfe aus dem Pferdeurin. Du tust Deinem Pferd also etwas Gutes, wenn Du ihm so oft wie möglich dabei hilfst, diese Fremdkörper wieder loszuwerden.
Bei akutem Husten, Nasenausfluss und/oder Kurzatmigkeit sollte Dein Pferd mindestens ein Mal täglich inhalieren – zwei Mal ist besser, aber nur selten praktikabel. Dasselbe gilt für chronische Atemwegserkrankungen von Pferden wie Dämpfigkeit oder COB. Wenn es Dir eher darum geht, Dein Pferd vorbeugend zu behandeln, kannst Du ihm einfach nach jedem Training Deinen Inhalator umhängen.
Inhalationen vor dem Training machen nicht viel Sinn. Dann sind die Atemwege noch verklebt und das Salz oder medikamentöse Wirkstoffe werden gleich wieder mit dem Schleim ausgeschieden. Am besten wirken Inhalationen bei Pferden etwa 15 bis 20 Minuten nach dem Training. Zu diesem Zeitpunkt sind Lungen und Bronchien noch gut durchblutet – aber die Atmung hat sich schon beruhigt. So können die Wirkstoffe optimal von den Atemwegen resorbiert werden.
Für die Behandlung einer ernsthaften Atemwegserkrankung Deines Pferdes mit einem Inhalator musst Du schon etwas Zeit investieren. In der Regel dauert es bis zu 20 Minuten, bis der Inhalator die vom Tierarzt verordnete Flüssigkeitsmenge verdampft hat. Auch bei frisch aufgetretenen Atemwegssymptomen solltest Du lieber etwas mehr Zeit und Kochsalzlösung investieren.
Immerhin kannst Du dadurch vielleicht Tierarztkosten einsparen. Kochsalzlösung kostet nicht viel. Wenn Du Dir aber nur vorsorglich einen Inhalator zugelegt hast, weil Du Dein Pferd aus bestimmten Gründen in einem geschlossenen Stall halten musst, kannst Du die einzelnen Sitzungen einfach mit Deinem Terminplan koordinieren.
Die Aufnahmekapazität eines Inhalators für Pferde liegt je nach Hersteller und Modell zwischen 20 und 50 ml. Generell können stationäre Inhalatoren meistens eine größere Flüssigkeitsmenge aufnehmen als mobile Ausführungen. Normalerweise reichen 20 ml Aufnahmekapazität aber für die meisten Anwendungsgebiete aus. Falls Dein Pferd ernsthaft krank ist, solltest Du vor einem Kauf des Inhalators bei Deinem Tierarzt wegen der Kapazität nachfragen .
Mobile Inhalatoren haben den Vorteil, dass Du Dein Pferd während der Anwendung in ruhigem Schritt führen kannst. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Inhalationen auf diese Weise die größte Effektivität zeigen. Ein stehendes Pferd atmet eher flach – in entspanntem Schritt atmet es aber tief und gleichmäßig. So gelangen die Wirkstoffe der Inhalationslösung bis tief in die Lunge.
Pferde mit Heuallergie profitieren besonders vom Inhalieren. Häufig reichen regelmäßige Inhalationen mit Kochsalzloesung aus, um die Symptome merklich zu verringern. Für akute Attacken von Kurzatmigkeit kann Dir der Tierarzt zudem eine Cortison-Lösung verschreiben, die Du bei Bedarf in den Inhalator gibst. Neben der Behandlung mit Deinem Inhalator ist es bei Allergikern wichtig, auf ausreichende Bewegung und eine möglichst staubfreie Umgebung zu achten.
Eine Bronchitis kann durch die Ansteckung mit Bakterien oder Viren, aber auch durch Umweltbelastungen entstehen. Falls Dein Pferd bei Beginn des Trainings oder nach dem Wälzen locker abhustet, kannst Du ausprobieren, ob sein Husten durch die Behandlung mit einem Inhalator verschwindet. Wenn sich durch Inhalationen mit Kochsalzlösung innerhalb von drei bis vier Tagen nichts geändert hat, solltest Du den Tierarzt kommen lassen. Bei trockenem Husten ist eine tierärztliche Untersuchung immer angesagt.
Inhalieren ist insofern besonders effektiv, als dass Medikamente oder andere Wirkstoffe dabei genau dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Auch bei chronischen Atemwegserkrankungen wie COB ist die Behandlung mit einem Inhalator sehr hilfreich. Allerdings wird Dir der Tierarzt wahrscheinlich raten, Dein Pferd zuerst einmal ein Medikament inhalieren zu lassen, das seine Bronchien erweitert. Anschließend hilft die Kochsalzlösung dabei, festsitzenden Schleim zu lösen, damit er besser abgehustet werden kann.
Bei Inhalatoren für Pferde unterscheiden wir zwischen vier Gerätetypen. Zum einen gibt es Inhalatoren, die Flüssigkeiten durch ein engmaschiges Mesh-Gewebe vernebeln. Dieses Gewebe muss permanent gereinigt und nach einer Weile ersetzt werden.
Zum anderen gibt es die in der Humanmedizin üblichen pflegeleichten Ultraschall-Vernebler, die auch in Inhalatoren für Pferde eingebaut werden. Dann unterscheidet man noch zwischen mobilen und stationären Inhalatoren.
Mit einem mobilen Inhalator für Pferde bist Du flexibler, musst aber immer wieder Batterien aufladen. Ein stationärer Inhalator hat den Nachteil, dass Du Dein Pferd beim Inhalieren nicht im Schritt bewegen kannst, um die Wirkung der Inhalation zu optimieren.
Bei Erkrankungen der Bronchien und/oder der Lunge transportieren Inhalatoren die Wirkstoffe genau dahin, wo sie gebraucht werden. Inhalatoren für Pferde können sowohl prophylaktisch als auch bei akuten und chronischen Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. Beim Inhalieren können Medikamente geringer dosiert werden als bei anderen Verabreichungsformen, was den Organismus des betroffenen Pferdes entlastet.
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