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Kutsche fahren – Das sollte man wissen

Kutsche mit vielen Pferden fährt durch lichten Bergwald
Foto © S Watson shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Kutsche fahren kann unheimlich viel Spaß machen. Eine Rundfahrt durch die Stadt oder doch lieber in schnellem Tempo durch den Wald und über die Felder – es gibt viele Möglichkeiten mit Pferdegespannen.

Aber was muss ein Kutscher beachten? Gibt es einen Kutschführerschein? Wo kann man Kutsche fahren und was gibt es sonst noch zu bedenken?

Mit all diesen Fragen sollte man sich beschäftigen, bevor man auf den Kutschbock steigt.

Was macht ein Kutscher und was muss er beachten?

Ein Kutscher ist derjenige, der die Kutsche steuert. Er ist dafür verantwortlich, dass die Ausrüstung passt und sicher ist, dass die Pferde gut ausgebildet sind und dass die Kutschfahrt reibungslos abläuft.

Kutsche fahren wird in der Regel im Gelände praktiziert. Als Teilnehmer am Straßenverkehr sind einige Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, um sich selbst und andere nicht zu gefährden.

Dazu gehört, dass das Pferd täglich ausreichend Bewegung bekommen sollte. Damit soll sichergestellt werden, dass das Pferd ausgeglichen ist und nicht beginnt unruhig zu werden, wenn es vor der Kutsche läuft. Bewegung garantiert man am besten durch ausreichend Weidegang, Auslauf auf einem Paddock, einer angepassten Haltung, die Arbeit unter dem Sattel, vom Boden aus oder vor dem Wagen.

Außerdem muss das Pferd behutsam an den Straßenverkehr herangeführt werden. Ein Begleit- und Führpferd sind hilfreich. Zudem sollte immer mindestens ein erfahrener Helfer mitfahren, der das Pferd in brenzligen Situationen gegeben falls führen kann.

Der verkehrssichere Zustand der Ausrüstung sowie ein guter Versicherungsschutz für Kutscher und Pferd sind ebenfalls notwendig. Sollte ein Schaden entstehen, muss dieser umgehend gemeldet werden. Der Fahrer sollte zudem die örtlichen Gesetze zum Fahren auf Straßen, Feldwegen und in Wäldern kennen. Anderen Verkehrsteilnehmern wird bestenfalls im Schritt begegnet. Das gilt sowohl für Kraft- und Radfahrer als auch für Fußgänger und andere Gespannfahrer.

Klassische schwarze Kutsche wird von zwei weissen Pferden gezogen
Klassisches Gespann beim Kutsche fahren - eine schöner Anblick
Foto © natalia gh shutterstock.com

Braucht man einen Kutschenführerschein?

In Deutschland ist vorgeschrieben, dass der Fahrer eines Gespanns für seine Tätigkeit geeignet sein muss. Wie genau der Nachweis der Eignung erfolgen soll, ist allerdings nicht festgelegt. Nur in Niedersachsen gibt es die Regelung, dass gewerbliche Anbieter von Kutschfahrten das Fahrabzeichen IV oder höher besitzen müssen.

Obwohl es keine Vorschriften gibt, empfiehlt es sich dennoch, das Fahrabzeichen oder den von der FN angebotenen Kutschführerschein zu machen. Dabei lernt man von erfahrenen Ausbildern, was besonders wichtig ist und bekommt wertvolle Tipps zum eigenen Kutsche Fahren.

Sicherheit geht vor

Gerade das korrekte Anspannen der Pferde ist unerlässlich. Es ist nicht empfehlenswert dies ohne erfahrene Anleitung zu versuchen. Die Sicherheit von Menschen und Pferden sowie anderen Teilnehmern des Straßenverkehrs stehen auf dem Spiel.

Wo kann man Kutsche fahren?

Ob Kutsche fahren in der Lüneburger Heide, eine Kremserfahrt am Meer oder eine Stadtrundfahrt – Kutsche kann man fast überall fahren, wo es befestigte Wege gibt. Als Teilnehmer am Straßenverkehr sollte man sich vorsichtig und rücksichtsvoll verhalten. Viele Autofahrer kennen es nicht, dass ihnen ein Gespann begegnet und reagieren teilweise unvorhersehbar. So kommt es beispielsweise häufig vor, dass die Autos stark abbremsen und langsam an der Kutsche vorbeifahren und direkt danach wieder stark beschleunigen, was den Pferden oftmals nicht geheuer ist. Deshalb ist es wichtig, die Pferde gut an den Straßenverkehr zu gewöhnen und nie allein mit einem unerfahrenen Pferd unterwegs zu sein.

Welche Regelungen für das Kutsche Fahren auf Waldwegen und Feldwegen gelten, ist von Region zu Region unterschiedlich. Um Ärger und Strafen zu vermeiden, sollte sich jeder Kutschfahrer vorab über die entsprechenden Gesetze informieren.

Wenn man eine Kutschfahrt bucht, sollte man vorab ein persönliches Gespräch führen, um ein Gefühl für den Ablauf einer Kutschfahrt zu bekommen. Hierbei kann man den Kutschführer kennen lernen, Wünsche äußern und erfahren, was man bei seiner Fahrt beachten muss.

Kremser auf Rügen mit zwei Pferden
Ein Kremser auf Rügen beim Kutsche fahren
Foto © stylefoto24 shutterstock.com

Ist Kutsche fahren Tierquälerei?

Wie bei allen Pferdesportarten gilt, dass eine korrekt ausgeführte Kutsche fahren keineswegs Tierquälerei ist. Mit einer passenden Ausrüstung, einer guten Grundausbildung und einem vernünftigen Fahrer haben viele Pferde Spaß vor der Kutsche zu laufen.

Voraussetzung ist natürlich, dass der Wagen nicht zu schwer ist. Auch sollte das Tempo an die Bodenbeschaffenheit angepasst werden. Zudem ist auch eine regelmäßige Vorstellung der Pferde bei Tierarzt und Hufschmied entscheidend für ein gutes Management.

Bei der Ausbildung sollte wie beim Reiten die Skala der Ausbildung beachtet werden. Auch beim Kutsche Fahren ist Takt, Losgelassenheit und eine korrekte Anlehnung die Grundvoraussetzung dafür, dass das Pferd die Kutsche ziehen kann, ohne Schaden zu nehmen.

Man kann sich das so vorstellen wie, wenn ein Mensch einen Rucksack trägt. Wer nie lernt, auf was man achten muss, läuft vielleicht sein Leben lang mit Rückenschmerzen herum, die vom Rucksack Tragen kommen. Wer aber lernt den Rucksack korrekt (z.B. ohne Hohlkreuz, mit richtiger Gewichtsverteilung usw.) zu tragen, wird keine Probleme haben. Genauso geht es auch Pferden unter dem Sattel und vor der Kutsche. Ziel der Ausbildung muss es also sein, dass die Pferde lernen ihren Körper optimal einzusetzen.

Wenn Kutsche Fahren mit Fachwissen und Verstand angegangen wird, kann es für Pferde eine gelungene Alternative zum Reitsport sein oder als Ausgleich für einen anderen Einsatz.

Shettys vor der Kutsche

Die richtige Ausbildung von Mensch und Pferd gewährleistet, dass beide Partner den Spaß am Kutsche fahren erhalten. Insbesondere für leistungsbereite Shetlandponys, die nur geringfügig über das Reiten ausgelastet werden können, bietet die Arbeit vor der Kutsche eine sinnvolle Abwechslung.

Welche Eigenschaften sollte ein Fahrpferd mitbringen?

Besonders prädestiniert für das Fahren sind Rassen wie Shetlandponys, Friesen, Schwere Warmblüter, Freiberger, Clydesdales und Traber. Prinzipiell kann aber jedes Pferd vor der Kutsche laufen. Um für die Sicherheit von Fahrer und Pferd zu garantieren, sollten besonders schreckhafte und impulsive Pferde allerdings nicht oder nur mit einem ruhigen Begleitpferd von einem erfahrenen Ausbilder gefahren werden.

Das ideale Fahrpferd hat eine rechteckige, kräftige Statur mit elastischen, ausdrucksstarken Grundgangarten. Charakterlich werden ausgeglichene, ruhige Pferde bevorzugt, die dennoch arbeitswillig und aufmerksam sind und einen ausgeprägten kontrollierbaren Vorwärtsdrang besitzen.

Im Laufe der Ausbildung entwickeln Fahrpferde beim Kutsche Fahren viel Kraft, außerdem lernen sie die Balance in engen Wendungen zu halten und durchlässig auf die Hilfen des Kutschers zu reagieren. Eine feine und präzise Reaktion auf die Hilfen ist sehr wichtig.

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